Karlsruhe (pm/tk) – Am Dienstag ist in Karlsruhe der „Future Mobility Award“ für innovative Lösungen in Infrastruktur vergeben worden. Der diesjährige Preisträger ist die Firma Nevomo für magnetisch haftende Komponenten an Schienen.
Ob Kapazitätsgrenzen, technische Komplexität, hohe Kosten oder zunehmender Wettbewerb: Herausforderungen bei der vollständigen Digitalisierung der bestehenden Infrastruktur hindern die Eisenbahnen daran, die wachsende Nachfrage zu bedienen. „Nevomo“ hat hierfür mit „MagRail“ eine innovative Lösung; modernisiert bestehende Eisenbahnanlagen mit magnetischen Antriebskomponenten, die zwischen den bestehenden Schienen installiert werden, dabei ein Magnetfeld erzeugen – und so Automatisierung, Elektrifizierung und vollständige Digitalisierung ermöglichen.
Das 2017 aus der Universität Warschau heraus gegründete Unternehmen „Nevomo“ überzeugte die Jury mit seinem innovativen Lösungsansatz – und wird mit dem „Future Mobility Award 2025“ (FMA) ausgezeichnet. „Mit unserer ‚MagRail‘-Technologie schlagen wir die Brücke zwischen bestehender Eisenbahninfrastruktur und Mobilität von morgen“, freut sich Stefan Kirch, CCO und Mitgründer von „Nevomo“: „Wir ermöglichen es, Züge schneller, flexibler und nachhaltiger zu machen, ohne dass neue Strecken gebaut werden müssen. So entsteht ein System, das nicht nur die Leistungsfähigkeit der Schiene erheblich steigert, sondern auch neue Formen intermodaler Vernetzung erlaubt. Damit leisten wir einen Beitrag, die Mobilität in Europa zukunftssicher, klimafreundlich und für Menschen wie Unternehmen attraktiver zu gestalten.“
Ob modular, skalierbar, energieeffizient oder kompatibel mit dem Bestand: Erfolgreiche Tests laufen, dazu wird in Bremen ein Pilotprojekt umgesetzt. „MagRail“ bietet die Möglichkeit, aus alten Bahnstrecken, aus vergessenen Verkehrsadern, wieder lebendige Teile einer zukunftsfähigen Infrastruktur zu machen, „und das, ohne Neubau, ohne Zerstörung, sondern durch klugen Re-Use bestehender Strukturen“, so die Begründung der Jury, die sich aus hochkarätigen Mobilitätsexperten von KIT und FZI zusammensetzte. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Anwendbarkeit in Häfen, auf Industriegeländen und im nationalen wie regionalen Schienenverkehr. Stillgelegte Strecken könnten mit dieser Technologie zukunftsfähig reaktiviert werden.
Mit dem „Future Mobility Award“ – getragen vom „Automotive Engineering Network“ (aen), Fachzeitschrift „NahverkehrsPraxis“, Messe Karlsruhe und Wirtschaftsförderung der Stadt Karlsruhe, Schirmherr ist der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann – werden bereits zum sechsten Mal Innovationen ausgezeichnet. „init“ war erneut Sponsor der Veranstaltung, „KAMO“ unterstützte als Partner und beide waren wie auch die Gründerallianz in der Jury vertreten. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert.
Infos unter www.future-mobility-award.de