Karlsruhe (pm/lk/mt) – Für die Oberbürgermeisterwahl in Karlsruhe am 06. Dezember gibt es fünf Kandidaten. Auch die AfD hat mit Paul Schmidt ihren Bewerber um den Posten ins Rennen geschickt. Zuvor hatten bereits Amtsinhaber Frank Mentrup für SPD und Grüne, Karlsdorf-Neuthards Bürgermeister für CDU und FDP, Vanessa Schulze für die Satirepartei „Die Partei“ und Petra Lorenz für die Fraktion Freie Wähler/Für Karlsruhe ihren Hut in den Ring geworfen.
Paul Schmidt fiebert besonders der Herausforderung entgegen, gegen den amtierenden Oberbürgermeister Frank Mentrup anzutreten: „Ich freue mich zum Beispiel schon auf die bevorstehenden Diskussionen mit Herrn Dr. Mentrup. Ich kenne Mentrup schon seit sechs Jahren und schätze ihn als Person, aber in vielen Sachfragen verfolgt er aus unserer Sicht die falsche Strategie, nämlich eine – unserer Meinung nach – ideologisch geprägte und wir hätten gerne mehr Sachbezogenheit.“
Eine sachliche Diskussion möchte Schmidt zum Beispiel in Bezug auf das Auto. Wenn der OB-Anwärter gewählt werden sollte, wolle er „den Krieg gegen das Auto beenden.“ Das möchte der Kandidat durchsetzen, indem keine weiteren Fahrstreifen leistungsfähiger Straßen zurück gebaut werden. Fahrradwege solle es nur abseits der stark befahrenen Straßen geben. In der Innenstadt dürften außerdem keine Parkhäuser außer Betrieb genommen werden. Ein weiteres Problem sieht Schmidt bei der Sicherheit der Karlsruher Bürger. Seiner Meinung nach solle die Stadt nicht mehr „über die Bundes- und Landesverpflichtung hinaus aktiv sogenannte Flüchtlinge nach Karlsruhe holen.“
Eine weitere Forderung des Bewerbers der AfD ist die Prüfung über die Zusammensetzung der städtischen Ausschüsse. Schmidt kritisiert deren Vorgehen: „In ihnen sind fast so viele sogenannte sachkundige Einwohner, wie Stadträte vorhanden – mit Rede und Stimmrecht – und in einigen Ausschüssen sind diese sachkundigen Einwohner automatisch, immer wieder, also Wahl für Wahl, Vertreter derselben Lobbyverbände.“ Weiterhin wichtig ist dem OB-Anwärter „einen soliden Haushalt vorzulegen, der auf alle Ausgaben für den sogenannten Klimaschutz verzichtet, die nur minimale CO2-Einsparung bringen und so Einsparung auf die Erhöhung städtischer Steuern und Abgaben verzichtet.“ Insgesamt möchte Schmidt weitere Steuererhöhungen vermeiden. Stattdessen soll in Karlsruhe gespart werden.
„Ich liebe Karlsruhe. Ich bin hier geboren. Ich bin hier aufgewachsen. Ich lebe hier. Ich bin der Meinung, dass Karlsruhe eine andere Politik braucht und ich bin der Meinung, dass ich es besser hinkriege als unser jetziger OB.“ Paul Schmidt ist beruflich seit 20 Jahren als Physiker im KKW Philippsburg angestellt und dort in der nuklearen Überwachung, der Brennelement-Entsorgung und als Betriebsrat tätig. Er ist verheiratet und wohnt mit seiner Familie in Bulach. Seine beiden Kinder besuchen öffentliche Schulen in Karlsruhe. Zur AfD kam er 2013 wegen der Energiepolitik. 2014 wurde er als dritter von drei AfD-Kandidaten in den Karlsruher Gemeinderat gewählt; 2019 erhielt er als einziger erneut antretender AfD-Stadtrat die meisten Stimmen der AfD-Liste und ist seither Fraktionsvorsitzender.