Karlsruhe (dpa/dk) – Jubel in Israel und auch Anteilnahme in Karlsruhe: Nach mehr als zwei Jahren Geiselhaft hat die Hamas die letzten 20 noch lebenden Geiseln freigelassen – darunter auch Menschen aus der Partnerregion des Landkreises Karlsruhe, Sha’ar HaNegev. Landrat Christoph Schnaudigel reagierte mit einer bewegenden Botschaft.
Die Freilassung erfolgte im Rahmen eines internationalen Friedensplans, den die USA unter Präsident Donald Trump vermittelt hatten. Nach 738 Tagen Gefangenschaft kehrten die Geiseln zurück, begleitet von Szenen des Jubels in Israel. Unter ihnen sind auch die Zwillingsbrüder Gali und Ziv Berman sowie Omri Miran, die aus Sha’ar HaNegev stammen – der Partnerregion des Landkreises Karlsruhe.
Landrat Schnaudigel erklärte: „Nach über zwei Jahren sind sie wieder frei. Die Hamas hat in Israel die noch lebenden 20 Geiseln freigelassen. Unter diesen sind auch die Zwillingsbrüder Gali und Ziv Berman sowie Omri Miran, die aus unserer Partnerregion Sha’ar HaNegev stammen. Für die Region beginnt sich ein Kreis zu schließen. Wir freuen uns gemeinsam mit den betroffenen Familien und der gesamten Gemeinschaft von Sha‘ar HaNegev. Auch wenn sicherlich noch ein schwerer Weg vor ihnen liegt: Heute überwiegt die Freude!“
Insgesamt waren beim Hamas-Massaker im Oktober 2023 mehr als 250 Menschen verschleppt worden. Viele von ihnen überlebten die Geiselhaft nicht. Mit der Freilassung der letzten Überlebenden ging Israel die Freilassung von rund 2.000 palästinensischen Häftlingen ein. Präsident Trump sprach in der Knesset von einem „Beginn einer dauerhaften Harmonie im Nahen Osten“.
Ob sich daraus tatsächlich ein stabiler Frieden entwickelt, bleibt offen. Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erklärte: „Es ist an der Zeit, diese Hoffnung umzusetzen und den Kreis des Friedens zu vergrößern.“ Gleichzeitig kündigte die Hamas an, ihren Kampf fortzusetzen.
Für die Partnerregion des Landkreises Karlsruhe bedeutet die Freilassung ein Stück Hoffnung nach einer langen Zeit der Angst. Auch in der Region Karlsruhe wird das Geschehen eng verfolgt. Die seit 1991 intensiv betriebenen Beziehungen zwischen dem Landkreis Karlsruhe und der israelischen Region Sha’ar HaNegev mündeten im November 2008 in die Unterzeichnung von offiziellen Partnerschaftsurkunden durch Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und Bürgermeister Alon Schuster. Partnerschaftsthemen sind bis heute beispielsweise die Pflanzung von Bäumen in der Negevwüste, die Unterstützung im Katastrophenschutz und der Austausch im Bereich Bildung.