Flugtaxi-Pionier gerettet - was Volocopter nun plant

07. Mai 2025 , 04:19 Uhr
Bruchsal (dpa/tk) – Volocopter war pleite – doch nach der Übernahme durch Chinesen sollen Marke und Know-how erhalten bleiben. Für die angestrebte Zulassung hat das aber Folgen.

Passagiere müssen weiter warten

Beim badischen Flugtaxi-Hersteller Volocopter verschieben sich nach der Übernahme durch einen chinesischen Konzern die Pläne für einen möglichen Passagierbetrieb. Eine dafür nötige Musterzulassung der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (Easa) werde wegen des Insolvenzverfahrens und der Umstrukturierung nun erst für 2026 angestrebt, teilte ein Sprecher auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Pläne bereits mehrfach verschoben

Ursprünglich hatte das Start-up aus Bruchsal bei Karlsruhe schon im vergangenen Jahr zu den Olympischen Spielen in Paris Menschen mit den neuartigen vollelektrischen Fluggeräten, die senkrecht starten und landen, transportieren wollen. Daraus wurde aufgrund der fehlenden Zulassung nichts.

Wegen Geldproblemen stellte die 2011 gegründete Firma vergangenes Jahr an Weihnachten einen Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens. Im März übernahm der chinesische Konzern Wanfeng Volocopter. In einer Mitteilung dazu hieß es noch, die Zertifizierung solle noch in diesem Jahr erreicht werden.

Neuer Name, gleicher Standort

Nach einer Umbenennung ist die Volocopter Technologies GmbH jetzt den Angaben nach ein Schwesterunternehmen der österreichischen Wanfeng-Tochter Diamond Aircraft Industries. Die etablierte Marke Volocopter bleibe unverändert bestehen, hieß es. Bruchsal ist nach wie vor der Unternehmenssitz.

«Im Rahmen der Akquisition und der damit verbundenen Umstrukturierungsmaßnahmen wurden 160 Mitarbeiter der Volocopter GmbH übernommen», teilte der Sprecher weiter mit. «Mit diesen Mitarbeitenden konnte das wichtigste Fachwissen und die operative Handlungsfähigkeit der Volocopter Technologies GmbH gesichert werden.» Der operative Fokus liege im Moment auf der Umstrukturierung und Stabilisierung des Unternehmens.

Anzeige
Bruchsal China Diamond Aircraft EU Flugtaxi Kunden Pleite Übernahme Volocpoter Wanfeng Zulassung

Das könnte Dich auch interessieren

14.03.2025 Volocopter bleibt in Bruchsal: Flugtaxi-Firma nach Übernahme neu aufgestellt Bruchsal (dpa) – Der Flugtaxi-Hersteller Volocopter wird nach der Übernahme durch den chinesischen Konzern Wanfeng weiterhin in Bruchsal ansässig bleiben. Wie das Unternehmen mitteilte, übernimmt die österreichische Tochterfirma Diamond Aircraft die Neuausrichtung des Unternehmens. Ziel sei es, Kosten zu senken und die erforderliche Musterzulassung für den kommerziellen Betrieb der Flugtaxis zu erlangen. 12.03.2025 Chinesischer Konzern plant Übernahme von Volocopter für zehn Millionen Euro Bruchsal (pm/dk) – Der insolvente Flugtaxi-Hersteller Volocopter steht offenbar vor dem Verkauf an den chinesischen Konzern Wanfeng. Laut einer Börsenmitteilung soll das Unternehmen für zehn Millionen Euro übernommen werden. Der Deal soll über eine eigens gegründete Tochtergesellschaft in Berlin abgewickelt werden, die dem österreichischen Flugzeughersteller Diamond Aircraft zugeordnet ist – eine hundertprozentige Tochter von Wanfeng. Volocopter selbst äußerte sich bislang nicht dazu. 07.03.2025 Insolventer Flugtaxi-Hersteller Volocopter findet einen Käufer Bruchsal (tk) - Nach einem Bericht der "WirtschaftWoche" plant der österreichische Flugzeugbauer Diamond Aircraft das Bruchsaler Start-up zu übernehmen. Zu welchem Preis ist noch unklar. 14.08.2025 Windpark Bruchsal Nord nimmt Gestalt an - Vertrag unterzeichnet Bruchsal (pm/tk) - Bruchsal will künftig sauberen Strom aus Windenergie haben. Vertreter der Stadtwerke und des Energiekonzerns EnBW haben eine Gesellschaft für den Windpark Bruchsal Nord gegründet.