Karlsruhe (pm/dk) – Viele haben eine Reise schon gebucht und fest eingeplant, aber jetzt das: Der geplante Nachtzug von Basel über Karlsruhe nach Kopenhagen und Malmö kommt nicht. Grund ist die Entscheidung des Schweizer Parlaments, die notwendigen Fördermittel nicht freizugeben. Ohne diese Unterstützung kann die SBB die neue Verbindung nicht wirtschaftlich betreiben.
Nachtzüge sind beliebt, aber teuer. Rollmaterial, Trassengebühren und Personal verursachen hohe Kosten, weshalb der Nachtzug nach Skandinavien nur mit finanzieller Hilfe des Bundes hätte starten können. Die SBB hatte geplant, ab April 2026 gemeinsam mit dem Partnerunternehmen RDC Deutschland dreimal wöchentlich eine klimafreundliche Verbindung nach Dänemark und Schweden anzubieten – mit Halt unter anderem in Freiburg, Karlsruhe, Mannheim, Frankfurt und Hamburg.
Nach der nun endgültigen Absage aus dem Parlament muss die SBB das Projekt stoppen. „Damit kann der neue Nachtzug, der ab April 2026 vorgesehen war, nicht in Betrieb gehen. Ein wirtschaftlich tragbarer Betrieb (…) ohne Fördermassnahmen ist nicht möglich“, teilt das Unternehmen mit.
Der Ticketverkauf war Anfang November gestartet, um Frühbuchern Planungssicherheit zu geben. Die Nachfrage war laut SBB da, der Betriebsstart in Vorbereitung. Viele Kundinnen und Kunden hatten bereits Tickets gekauft – sie alle bekommen den vollen Billettpreis zurückerstattet. Die SBB informiert die Betroffenen in den kommenden Tagen direkt.
Der EuroNight sollte die einzige direkte Nachtzugverbindung zwischen der Schweiz und Skandinavien werden. Mit rund 350 Plätzen in Schlaf-, Liege- und Sitzwagen, barrierefreiem Abteil und Bistrobereich war die Verbindung als komfortable Alternative zum Flugzeug gedacht.
Die Strecke von über 1.400 Kilometern sollte u. a. über Freiburg (Breisgau), Karlsruhe Hauptbahnhof, Mannheim, Frankfurt, Hamburg, Kolding und Odense führen. Ankunft in Malmö wäre jeweils am Morgen gewesen – mit Anschluss an skandinavische Ziele wie Stockholm oder Göteborg.
Die SBB betont, dass Nachtzüge zwar gefragt sind, aber ohne staatliche Unterstützung nicht rentabel betrieben werden können. Bereits zuvor hatte der Bund im Rahmen des CO2-Gesetzes rund 47 Millionen Franken bis 2030 vorgesehen – vorbehaltlich der parlamentarischen Zustimmung. Diese bleibt nun aus.
Der Entscheid bedeutet, dass der viel gefragte Nachtzug nach Skandinavien – und damit auch der geplante Halt in Karlsruhe – auf absehbare Zeit nicht kommen wird.