Karlsruhe (pm/tk) – Eine neue Mitbewohnerin ist heute im Karlsruher Zoo eingezogen. Die Asiatische Elefantenkuh Indra ist in der Nacht eingetroffen und mit dem Kran ins Dickhäuterhaus gehievt worden. Die 27 Jahre Elefantendame kommt aus dem Hamburger Tierpark Hagenbeck.
Die 27 Jahre alte Indra ist aus dem Hamburger Tierpark Hagenbeck in der Fächerstadt gezogen. Der rund vier Tonnen schwere und etwa 2,7 Meter hohe Asiatische Elefant hat bereits enge Beziehungen nach Karlsruhe. Denn ihre Mutter Saida lebt bereits hier. Auch sie ist vor einige Jahren aus Hamburg nach Karlsruhe gekommen. erläutert Biologin Claudia Vollhardt, die als Kuratorin für die Elefanten „Es ist bekannt, dass sich Elefanten auch nach vielen Jahren Trennung direkt wieder erkennen.“, erläutert Biologin Claudia Vollhardt, die für die Elefanten im Zoo Karlsruhe zuständig ist. Die nächsten Tage wird es sehr spannend, das Tierpflege-Team gibt den Elefanten die nötige Zeit und Ruhe. Deshalb bleibt das Dickhäuterhaus vorerst geschlossen.
Mitten in der Nacht ist der Transporter aus der Hansestadt eingetroffen. Auf dem Anhänger: ein Spezialcontainer. Bereits in den frühen Morgenstunden wird dieser per großem Autokran vom Lkw gehoben, der die besondere Fracht 634 Kilometer von Norddeutschland in den Südwesten gebracht hat. Mehrere Meter hebt sich der Container in die Luft, schwebt am Dickhäuterhaus vorbei und wird vor dem großen Tor abgesetzt, dass die Innen- mit der Außenanlage der Asiatischen Elefanten verbindet. „Das ist immer ein ganz besonderer Moment, wenn solch ein mächtiges Tier bei uns ankommt – alles andere als alltäglich“, betont Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt.
Während früher die Zuchtgruppen in Zoos hauptsächlich nach genetischen Linien zusammengestellt wurden, berücksichtigt das Erhaltungszuchtprogramm (EEP) des Europäischen Zooverbands EAZA mittlerweile Sozialbindungen. Saida und Indra waren 13 Jahre voneinander getrennt. „Bislang haben wir ältere Elefantenkühe bei uns aufgenommen, bei Indra gehen wir jedoch mit diesem Hintergrund gerne einen anderen Weg. Diese Zusammenführung soll das Tierwohl verbessern“, sagt Zoodirektor Reinschmidt.
Nach dem Andocken des Containers werden die Transportsicherungen entfernt und es öffnen sich für Indra erstmals die Tore in die für sie noch unbekannte Anlage. „Elefanten können sich schon am Geruch erkennen. Wir sind uns sicher, dass sie in dem Moment bereits sehr bekannte Düfte wahrnimmt. Das erleichtert Indra sicher das Ankommen“, berichtet Vollhardt. „In den kommenden Tagen werden sich die Tiere durch Abtrennungen hindurch erst sehen, dann berüsseln dürfen. Wann wir sie direkt zusammen lassen, machen wir vom Verhalten abhängig.“