Handballvereine aus der Region starten Aktion

Fairplay-Knigge zum Schutz von Schiris und Kindern

28. Oktober 2023 , 05:56 Uhr

Durlach (pm/svs) – Taktische Anweisungen kommen von der Bank, nicht von der Tribüne, seid Vorbilder – keine Wutausbrüche und Beschimpfungen. Das sind Punkte aus dem neuen Fair-Play Knigge, den jetzt vier Handballvereine aus der Region erstellt haben. Kinder und Schiedsrichter sollen mit diesen Leitlinien geschützt werden.

„Hier spielen Kinder“

Die Handball-Abteilungen der Turnerschaft Durlach, der TG Eggenstein, des FV Leopoldshafen und der TG Neureut haben eine gemeinsame Fairplay-Aktion zum Schutz von Schiris und Kinder gestartet. Sie werben in einer gemeinsamen Aktion für ein faires Miteinander in Handballhallen. Mit Flyern und Plakaten bei Spielen und im Internet wird dabei zum Beginn der Hallenrunde um Respekt vor den Unparteiischen und den gegnerischen Teams geworben. „Hier spielen Kinder“ steht auf den Bannern ebenso zu lesen wie „Wir sind nicht bei einer Weltmeisterschaft“ oder „Schiris sind auch Menschen und dürfen Fehler machen“.

Trainer, Zuschauer – alle sind angesprochen

Initiiert wurde die Aktion von der Turnerschaft Durlach, der SG Eggenstein-Leopoldshafen und der TG Neureut. Angesprochen sind dabei nicht nur die Leute auf den Zuschauerrängen, sondern auch die Trainerinnen und Trainer der Jugendteams. „Wenn von der Bank die ganze Zeit Stimmung gegen die Unparteiischen gemacht wird, schaukelt sich die Stimmung in der Halle schnell hoch“, sagt Jessica Heß von der Handball-Abteilungsleitung der Turnerschaft Durlach. Wenn es wegen unterschiedlicher Auffassungen zum Regelwerk Diskussionsbedarf mit dem Schiri gebe, solle das in der Halbzeitpause ohne große Emotionen angesprochen werden. Bereits heute hätten viele Vereine nicht mehr genügend Schiris, deshalb müssten die Unparteiischen besser vor Anfeindungen geschützt werden.

 

Den Anlass zu der Gemeinschaftsaktion lieferte ein Jugendspiel zwischen Durlach und Eggenstein, bei dem die Emotionen auf der Bank und den Rängen überkochten und es nach Abpfiff zu gegenseitigen Unterstellungen kam. „Das war zum Glück in diesem Maße ein absoluter Einzelfall“, sagt Heß. Aber auch ein Weckruf, denn nun wolle man bei überschäumenden Temperamenten früher einschreiten und mit der Aktion ein Zeichen für mehr gegenseitigen Respekt setzen.

Besseres Miteinander auf den Rängen und dem Spielfeld

Mit der Fairplay-Aktion wollen die vier Vereine sämtliche Handball-Clubs in der Region für ein besseres Miteinander auf den Rängen und dem Spielfeld sensibilisieren. Die Fair-Play-Flyer dürfen deshalb auf sozialen Medien geteilt, Plakate in den Hallen platziert werden.

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