Pforzheim/Enzkreis (pm/pol/dk) – Nach dem Unfall zwischen einem Auto und einem Fahrradaktivisten ruft ein breites Bündnis am Sonntag zu einer Demonstration in Pforzheim und im Enzkreis auf. Die Polizei warnt deshalb vor Behinderungen für Autofahrer.
Ein breites Bündnis von Fahrradverbänden ruft zu einer Demonstration für den von einem Autofahrer getöteten Fahrradaktivisten Andreas Mandalka auf – in den sozialen Medien besser bekannt unter dem Namen Natenom. Am Unfallort nahe Pforzheim werden mehrere Hundert Fahrradfahrende aus ganz Deutschland erwartet. Politiker aus der Landes- und Lokalpolitik sind angefragt für Redebeiträge. Zeitgleich finden bundesweit zahlreiche weitere Gedenkfahrten statt.
Zentrale Forderung der Demonstrationen ist der bessere Schutz von Fahrradfahrenden und Fußgängern im Straßenverkehr: durch baulich getrennte Radwege, verstärkte Kontrollen von Überholabständen, eine konsequente Ahndung von Verkehrsverstößen sowie flächendeckende Tempolimits. Ziel der gesamten Verkehrspolitik muss die sogenannte Vision Zero sein: keine Toten im Straßenverkehr.
Wann
Sonntag, 11. Februar, von 11 Uhr bis 15 Uhr. Um circa 13 Uhr findet eine Schweigeminute am Unfallort auf der L574 zwischen Schellbronn und Neuhausen statt. Parallel werden Schweigeminuten bei den bundesweit stattfindenden Gedenkfahrten abgehalten.
Wo
Ausgangspunkt der Demonstration ist der Parkplatz an der Staatsanwaltschaft Pforzheim, Lindenstraße 3 (Nähe Hauptbahnhof Pforzheim). Von dort aus fährt die Fahrraddemo über die L574 zum Unfallort.
Was
An der Staatsanwaltschaft Pforzheim ist zum Auftakt eine Kundgebung geplant, auch unterwegs wird es immer wieder Stopps und Ansprachen geben. Am Unfallort selbst ist auf Wunsch der Familie die Schweigeminute geplant. Das Ghost Bike – ein komplett weiß lackiertes Rad als Gedenken für den getöteten Natenom – hat ein persönlicher Freund gestiftet. Anschließend geht es die gleiche Strecke weitgehend unterbrechungsfrei zurück nach Pforzheim.
Wer
Hinter dem Demoaufruf stehen die Critical Mass Pforzheim, der Fahrradclub ADFC (Bundes- und Landesverband sowie die Ortsgruppe), der Verkehrsclub VCD, der Verein OpenBikeSensor, die Kidical Mass Pforzheim, der Fancy Women Bike Ride Pforzheim, der Zweirat Stuttgart, der Fachverband Fußverkehr sowie der Verkehrswende-Verein Changing Cities. Weitere Organisationen können sich noch anschließen.
Die Versammlungsstrecke beginnt in der Pforzheimer Lindenstraße und führt über die Bahnhofstraße und die Bleichstraße zum Kupferhammer. Von dort aus beginnt der Anstieg über Huchenfeld und Hohenwart bis zur Gemarkung Neuhausen. Danach fahren die Teilnehmer dieselbe Strecke wieder zurück. Da nicht vorhergesagt werden kann, wie schnell sich die Versammlung fortbewegt, können keine konkreteren Angaben darüber gemacht werden, wann sich die Versammlung an welchem Teil der Strecke befinden wird.
Wegen der erwarteten hohen Anzahl an Teilnehmern muss insbesondere auf der Landesstraße 574 zwischen Kupferhammer und Neuhausen mit erheblichen Verkehrsbehinderungen gerechnet werden. Ein Überholen der Versammlungsteilnehmer wird nicht möglich sein. Um die Verkehrssicherheit und einen störungsfreien Verlauf der Versammlung zu gewährleisten, ist die Polizei mit mehreren Beamten im Einsatz. Besucher des Faschingsumzuges in Neuhausen werden gebeten, möglichst frühzeitig anzureisen. Nach aktuellem Stand kann davon ausgegangen werden, dass die Landesstraße 574 zwischen Pforzheim und Neuhausen bis mindestens 12 Uhr regulär befahren werden kann.
Zudem wird die Anreise von Radfahrern auch aus dem Stuttgarter und Karlsruher Raum erwartet. Daher ist zwischen 9 und 11 Uhr am betreffenden Tag auf der Bundesstraße 10 von Karlsruhe über Remchingen bis Pforzheim sowie auf der Würmtalstraße zwischen Weil der Stadt und Pforzheim mit Behinderungen zu rechnen.