Experten beraten in Offenburg über Ameisen-Invasion

11. April 2025 , 06:25 Uhr
Sie bilden riesige Superkolonien, dringen in Häuser ein und haben schon für Stromausfälle gesorgt: Ameisen der eingewanderten Art Tapinoma magnum machen zahlreichen Kommunen zu schaffen. Wissenschaftler und Politiker wollen heute in Offenburg erstmals gemeinsam darüber beraten, wie die Invasion der Krabbler eingedämmt werden können.

Spielplatz in Kehl unterhöhlt

Wissenschaftler von den Staatlichen Naturkundemuseen in Stuttgart und Karlsruhe erforschen den ungewöhnlichen Vormarsch der Insekten. Die Tapinoma magnum stellt nach Einschätzung der Experten eine zunehmende Bedrohung für Baden-Württemberg und andere Regionen Deutschlands dar. In der Grenzstadt Kehl ist ein Kinderspielplatz seit Monaten wegen der Ameisenplage geschossen.

Land unterstützt Forschungsprojekt

Das Landesumweltministerium unterstützt ein Forschungsprojekt zu der Ameisenart mit 210.000 Euro, wie der Landtagsabgeordnete Bernd Mettenleiter mitgeteilt hatte.

«Die zunehmende Ausbreitung der Tapinoma magnum in Baden-Württemberg zeigt, dass wir es mit einem ernstzunehmenden Problem für Anwohnerinnen und Anwohner, aber auch für Gebäude und Infrastruktur zu tun haben», sagte der Grünen-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Städte und Gemeinden dürften mit dem Problem nicht allein gelassen werden, forderte Mettenleiter.

Ameisen in Karlsruhe und Kämpfelbach

Die aus dem Mittelmeerraum stammende Ameisenart ist im Südwesten seit mehreren Jahren an verschiedenen Orten dokumentiert. Nachweise gab es etwa in Karlsruhe, Eggenstein-Leopoldshafen, Kämpfelbach sowie Heidelberg und Schallstadt südlich von Freiburg.

Betroffen sind zudem angrenzende Regionen in Rheinland-Pfalz, Hessen und Ostfrankreich. Der Kampf gilt auch deshalb als schwierig, weil die Tapinoma magnum aussieht wie eine normale heimische Ameise.

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