eSports: Wachstumsmarkt oder Blase?

26. Juli 2018 , 11:02 Uhr

eSports erfreut sich in anderen Ländern immer größerer Beliebtheit, in Deutschland tut man sich noch ein wenig schwer. Foto: olichel / pixabay

ESports sind global auf dem Vormarsch. In rund 60 Ländern sind eSports eine anerkannte Sportart geworden. Komplett mit offiziellen Verbänden und Fördergeldern. Manch einer munkelt schon von einer olympischen Perspektive. Ganz so weit ist es dann noch nicht. Aber es steht zweifelsfrei fest, dass das junge Format sich als erstaunlich durchsetzungsfähig erwiesen hat. Auch wenn die Vorstellung, dass Videospiele Gegenstand eines sportlichen Wettstreits sein sollen, nicht allen einleuchtetet. Aber wenn schon Darts als übertragungswürdiger Wettbewerb gilt, warum dann nicht auch eSports? Denn Sport ist ja bekanntermaßen das, was im Fernsehen läuft.

eSports in Deutschland

In Deutschland harren eSports noch ihrer Anerkennung. Doch es sieht sehr gut aus. Denn die Regierungskoalition sieht vor, eSports als anerkannten Sport zu sanktionieren und zu fördern. Derweil haben bereits etablierte Sportvereine, wie Wormatia Worms, eigene eSports Abteilungen ins Leben gerufen. Die Gleise scheinen also gestellt zu sein. Alle Zeichen stehen auf baldige Anerkennung. Doch wie ist abseits dieser Formalitäten das Potenzial von eSports hierzulande einzuschätzen? Geht man von den Views auf YouTube aus, so ist die Berichterstattung über konkrete eSports Ereignisse aus Deutschland nur sehr überschaubar frequentiert. Demgegenüber stehen jedoch die Let's Play und Playthrough Videos, die auch in Deutschland begeistert geklickt werden und schon den einen oder anderen deutschsprachigen YouTube Star aus der Taufe gehoben haben. Da scheint der Schritt zu den eSports kein so großer zu sein. Es wird vor allem darauf ankommen, ob man den Wettbewerbs Charakter gut herauskehren und vermarkten kann. Denn nicht zuletzt geht es beim Zuschauersport vor allem um eins: um Unterhaltung. Und da machen Videospiele bereits eine gute Figur.

Perspektive

Das Mutterland des eSports ist eindeutig Südkorea. Hier erreichen eSports Events ein Riesenpublikum. Und die Spieler werden verehrt wie Popstars. Doch mittlerweile sind die eSports weltweit rasant im Kommen. Hochrangige Sponsoren machen sie kommerziell zu einer zunehmend attraktiven Angelegenheit. Im Vorfeld der Olympiade gab es bereits erste Testläufe in Korea. Eine Kommerzialisierung des Sports im umfassenden Stil wird von allen Seiten vorangetrieben. Sodass es nur noch eine Frage der Zeit zu sein scheint, wann eSports auch in unseren Gefilden mehr Rampenlicht beanspruchen. Ob daraus dann eine Erfolgsgeschichte wird oder nicht, bleibt abzuwarten. Es wird vor allem damit stehen oder fallen, ob außer den Enthusiasten ausreichend Zuschauer eSports wirklich als sportlichen Wettstreit ernst nehmen. Und dazu wird es noch Überzeugungsarbeit brauchen. Vielleicht gar einen Paradigmenwechsel, wenn es um die Frage geht: Ist das nun ein Sport oder nicht? Gemessen daran, dass wir auch Darts, Curling und Tontauben-Schießen als Sportarten anerkennen – warum nicht auch eSports? Bei den Buchmachern sind eSports auch schon voll angekommen. Wer es nicht glauben kann, kann sich unter folgendem Linkeines Besseren belehren lassen.

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