Entertainer Hansy Vogt würde gerne als nächstes Schauspielern

18. Juli 2021 , 12:01 Uhr

Karlsruhe (mt) – In der Martin Wacker Show tritt Martin Wacker jeden Sonntag Promis aus der Region. Diesmal war der TV- und Eventmoderator Hansy Vogt zu Gast. Der Entertainer hat über 25 Jahre TV- und Bühnenerfahrung als Moderator. Sehr große Bekanntheit erlangte er durch seine Comedy-Rolle der Frau Wäber.

Vogt möchte keinen grünen Bollenhut

Für den Entertainer ist der Schwarzwald eine grüne Oase des Glücks: „Da bin ich natürlich wahnsinnig stolz drauf, dass ich seit vielen Jahren der offizielle Schwarzwaldbotschafter bin. Ich repräsentiere sozusagen diese wunderbare Heimat bei sämtlichen Events.“ Trotz seiner hohen Anziehungskraft ruht sich der Schwarzwald in den Augen von Vogt aber nicht zu stark auf seiner Tradition aus: „Die Region zeigt sich zukunftsorientiert. Der Bollenhut, die Kirschtorte, der Speck und die Natur. Das haben wir alles als Testimonial oder als Überleitung von vielen touristischen Konzepten. Aber wichtig ist es, neue Wege zu gehen. Aber die mit einer gewissen Nachhaltigkeit. Da ist der Schwarzwald genau auf dem richtigen Weg.“ Trotz der modernen Richtung sollte die Ursprünglichkeit aber erhalten bleiben, zum Beispiel beim traditionellen Bollenhut: „Den darf man nicht wegschieben. Der darf auch nicht grün werden. Ich hatte neulich eine Anfrage, da wollte jemand einen grünen Bollenhut machen.“ Für den Schwarzwaldbotschafter ist das aber alles andere als eine gute Idee.

„Aber die Frauenstimme ist der Wahnsinn.“

Bevor Vogt zum Schwarzwaldbotschafter wurde, hatte er einen langen Weg vor sich. Denn eigentlich hat der Entertainer eine Lehre als Bäcker- und Konditor begonnen. Die war aber gar nicht kompatibel mit seiner damaligen Musikerkarriere. In jungen Jahren hat er dann begonnen, bei Sketchen im Radio in verschieden Rollen aufzutreten. Einer seiner Rollen damals, war die der heute berühmten Frau Wäber. Letztendlich wurde die Figur von einem Redakteur entdeckt: „Der hat dann darum geben, mein Ensemble ins Fernsehstudio zu bringen“, erzählt Vogt, „Der hat immer gedacht, das sind verschiedene Hörfunkleute, die da die Sketche sprechen.“ In Wirklichkeit wurden aber die Rollen allesamt von Vogt selbst gesprochen. „Dann hat er gesagt: ‚Aber die Frauenstimme ist der Wahnsinn.'“

„Es gibt so viele Frau Wäbers.“

Zur Stimme wurde dann die Figur der Frau Wäber entwickelt worden. Als Material für seine Auftritte in der Rolle nutzt Vogt Geschichten aus seinem Alltag: „Es gibt so viele Frau Wäbers, es ist unfassbar“, so der Entertainer, „Das witzigste was ich Mal erlebt habe war: Ich saß in einem Café. Zwei Damen haben sich unterhalten und dann sagt sie: ‚Der Willy geht nicht mehr in den Käfig!‘ Willy ist ein Wellensittich. Sie lässt ihn fliegen und dann geht er nicht mehr in den Käfig. Dann sagt die andere gegenüber: ‚Ach, bind ihm doch einfach einen Hosengummi an den Fuß, dann fliegt er weg und kommt automatisch zurück.“ Solche Geschichten wandelt Vogt letztendlich in Sketche mit einer passenden Pointe um. „So wird die Figur immer leben“, ist sich der Entertainer sicher. Der Schwarzwaldbotschafter tritt bei verschieden Events auf. Dort packt er gerne die Stimme von Frau Wäber aus. Der Vorteil, mit der Rolle hat er zwei verschiedene Persönlichkeit und kann immer die Wahrheit sagen: „Wenn du offizielle Moderationen hast und jeder lobhudelt, weil der Bürgermeister 43 Jahre nur alles richtig gemacht hat, dann kann eine Frau Wäber kommen und sagen: ‚So, jetzt möchte ich Mal kurz erzählen, was er eigentlich alles in den Topf geworfen hat'“, führt Vogt aus.

Zeit für andere Dinge

Für den Entertainer war, wie auch für andere Kulturschaffende, die Coronazeit nicht gerade einfach. Vor allem, da die Wertschätzung für die Branche zu kurz gekommen ist. Seine Gefühle dazu hat sich der Schwarzwaldbotschafter in verschieden Songs von der Seele geschrieben. Darüber hinaus hatte Vogt noch viele Texte in der Schublade gehabt, die jetzt zu dem Album „Nichts ist vorbei“ zusammengestellt wurden. Dabei hat sich der Schwarzwaldbotschafter aber nicht nur mit den letzten schweren 1,5 Jahre befasst: „Mein Vater ist verstorben, vor vielen Jahren. Durch den ganzen Flow, durch diese vielen Auftritte, hat man das noch gar nicht so verarbeitet. Ich habe jetzt einen Song, der heißt ‚Zu Dir in den Himmel sehen‘. Ich würde gerne wissen, wie es ihm da oben geht.“ Vor allem wegen der vielen Zeit, in der der Entertainer solche Erfahrungen machen konnte, ist er der Coronazeit dankbar.

„Die ist mir nicht auf den Keks gegangen.“

Vogt hat aber während Corona auch gelernt, was es heißt, gute Freunde zu haben. Mit ihnen ist er zum Radfahren oder zum Golfen gegangen. Der Entertainer hat aber auch darauf geachtet, seine Freundeskreise und allem voran die Männerfreundschaften zu pflegen:  „Das finde ich wahnsinnig wichtig als Künstler. Weil man immer die Bühne hat und jeder klopft Dir auf die Schultern. Auf einmal war das alles weg. Und die haben mich trotzdem angerufen. Das ist das was zählt.“ Durch diese erfreuliche Erkenntnis ist Vogts Song „Danke Dir“ entstanden. Auch in Bezug auf seine Ehe hat der Schwarzwaldbotschafter positive Erfahrungen gemacht: „Ich habe festgestellt, dass ich meine Frau, mit der ich jetzt schon so lange zusammen bin, noch mal heiraten würde. Die ist mir nicht auf den Keks gegangen“, lacht Vogt. Denn normalerweise ist der Entertainer die meiste Zeit im Jahr auf der Bühne und ist es nicht gewohnt, so viel Zeit mit seiner Partnerin zu verbringen: „Das war echt schön und das ist auch ein gutes Statement für Dich selber.“

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