Trainer Christian Eichner hat von «keinen einfachen Tagen» beim Karlsruher SC nach der Trennung des Fußball-Zweitligisten von seinem Assistenten Zlatan Bajramovic gesprochen. Spekulationen über seine eigene Zukunft angesichts der Geschehnisse trat der 43-Jährige vor dem Heimspiel am Samstag (13.30 Uhr/Sky) gegen den SC Paderborn entgegen. «Um mich muss sich keiner Sorgen machen. „Ich liebe diesen Job und werde am Samstag für diese Mannschaft da sein“, sagte Eichner. Die Verantwortlichen des Tabellenachten brachten zwei Tage vor dem Spiel gegen den Tabellenvierten aus Ostwestfalen kein weiteres Licht in die Umstände des Aus für den Co-Trainer. Bei der Pressekonferenz zum Spiel überließen sie es alleine Eichner, die turbulente Woche einzuordnen.
Der KSC hatte sich überraschend nach vier Niederlagen nacheinander zu Wochenbeginn von Eichners engstem Vertrauten getrennt. Michael Becker blieb als Sprecher der Geschäftsführung der Pressekonferenz fern. Sport-Geschäftsführer Mario Eggimann nahm nur zuhörend im Raum Platz.
Am Dienstagabend war die Mannschaft als Reaktion auf die Freistellung zur Weihnachtsfeier des Vereins ohne Spielerfrauen erschienen und hatte die Veranstaltung bereits kurz vor 21 Uhr wieder verlassen. Eichner bezeichnete den Tag, an dem Bajramovic freigestellt worden war, als «herausforderndsten Moment für alle». Die Mannschaft habe die Situation «mit offenen Emotionen» durchlebt.
Danach habe sie jedoch wieder «eine spürbare Energie» gezeigt. «Wir haben viele wichtige und wertvolle Gespräche geführt», berichtete der Cheftrainer. Der KSC trifft nun auf einen Gegner, der zuletzt ebenfalls drei Niederlagen kassierte, aber unter dem ehemaligen KSC–Nachwuchstrainer Ralf Kettemann weiterhin um den Aufstieg mitspielt.
Eichner setzt auf die Unterstützung der Fans und darauf, dass seine Mannschaft die emotional belastende Woche in positive Energie umwandelt. «Wir wollen dieses Spiel gewinnen», sagte er. «Es ist eine große Chance, vor der Winterpause die sportliche Richtung noch einmal zu verändern.»
Nach den letzten 4 Spielen ist der KSC in der Tabelle um einige Plätze abgerutscht. Aktuell befindet man sich auf dem 8. Tabellenplatz. Mit 6 Siegen, 3 Unentschieden und 6 Niederlagen konnte man 21 Punkte sammeln. Ärgerlich für den KSC ist, dass der Gegner schon wieder ganz oben mitspielt, die Top Gegner scheinen kein Ende zu nehmen.
Der SC Paderborn konnte nämlich durch 9 Siege, 2 Unentschieden und 4 Niederlagen 29 Punkte sammeln und steht damit auf dem 4. Tabellenplatz. Den Ostwestfahlen fehlt nur ein Punk um auf den 2. Platz vorzurücken.
Insgesamt traf der KSC 26 mal auf den SC Paderborn. 9 mal gewann der KSC, 12 mal der SCP und 5 mal teilte man sich die Punkte. Das letzte Aufeinandertreffen ist noch gar nicht lange her: Denn erst am letzten Spieltag der vergangenen Saison im Mai, gastierte der SC Paderborn zuletzt im Wildparkstadion. Der KSC war damals in der Rolle des Spaßverderbers. Durch einen Sieg gegen Karlsruhe hätte Paderborn nämlich aufsteigen können. Nach einer überragende 2. Hälfte konnte der KSC durch Tore von Franke und Egloff mit 3:0 gewinnen und somit den Aufstieg von Paderborn vermiesen.
Personell muss Trainer Christian Eichner weiterhin auf Lillian Egloff und Ben Farhat verzichten. Des Weiteren fällt Beifus wegen einer Gelbsperre aus. Mit Paderborn kommen auch 2 bekannte Gesichter zurück in den Wildpark. Zum einen kehrt Stefan Marino, der von 2020 bis 2024 beim KSC spielte, zurück an die alte Wirkungsstätte. Außerdem gibt es ein Wiedersehen mit Ralf Kettemann, der bis zur Sommerpause noch die U-19 von Karlsruhe trainierte und jetzt Trainer des SC Paderborns ist. Hoffnung macht, dass nicht nur der KSC in einem Formtief ist, sondern auch der SCP. Das Team von Ralf Kettemann musste sich nämlich, wie der KSC, in den letzten 3 Partien geschlagen geben, weshalb sie ihre Tabellenführung abgeben mussten. Es ist also das Aufeinandertreffen von 2 formschwachen Teams, die beide alles daran setzen werden sich aus der Kriese zu boxen. Damit der KSC wieder Punkte einfährt, muss Christian Eichner vor allem an der Defensive arbeiten. Mit 13 Gegentoren in den letzten 4 Spielen, ist diese nämlich alles anderen als in Topform.
Unser KSC-Reporter Sven Grunwald ist live für euch im BBBank-Wildpark und meldet sich mit allen Toren ins Programm. Die ganze Spielreportage hört ihr bei den Kollegen vom KSC-Fanradio.