Eisbär Kap ist gestorben: Karlsruher Zoo trauert um den Eisbär-Papa

16. Juli 2025 , 12:27 Uhr

Karlsruhe (pm/dk) – Traurige Nachricht aus dem Zoo Karlsruhe: Eisbär Kap ist tot. Der mit 24 Jahren älteste männliche Eisbär im Europäischen Erhaltungszuchtprogramm (EEP) musste nach einer deutlichen Verschlechterung seines Gesundheitszustands eingeschläfert werden.

Gesundheitliche Probleme verschlimmern sich

Bereits seit mehreren Wochen war der Gesundheitszustand von Kap immer wieder Grund zur Sorge. Vor rund acht Wochen hatten sich seine Beschwerden plötzlich verschlimmert. Zwischendurch ging es dem Bären zwar etwas besser, was dem Zoo-Team kurzzeitig Hoffnung gab, doch in den vergangenen Tagen kamen starke Probleme beim Laufen hinzu. Kap hielt seinen Kopf sehr tief in einer Art Schonhaltung, weshalb er Schmerzmittel bekam.

Die Zootierärzte Dr. Marco Roller und Dr. Lukas Reese entschieden sich daraufhin für eine erneute Narkose und weitere Untersuchungen. Dabei zeigte sich, dass sich die Leberwerte trotz spezieller Medikation weiter verschlechtert hatten. Außerdem wiesen Ultraschalluntersuchungen, die in Zusammenarbeit mit AniCura Karlsruhe durchgeführt wurden, größere Veränderungen an Leber und Gallenblase nach. „Da es keine positive Prognose gab, wurde die schwere Entscheidung getroffen, Kap zu erlösen“, erklärt Roller. Der Körper des Tieres wird nun in der Pathologie untersucht, um weitere Erkenntnisse zu gewinnen.

Ein wertvoller Bär für die Zucht

Kap kam 2001 als junger Bär aus Moskau nach Karlsruhe, zog jedoch 2004 zunächst in den Tierpark Neumünster und kehrte viele Jahre später zurück ins Badische. Der Eisbär galt als genetisch besonders wertvoll für das EEP. 2022 konnte er sich im Hamburger Tierpark Hagenbeck erfolgreich fortpflanzen: Dort wurde am 19. Dezember 2022 die Eisbärin Anouk geboren.

Auch in Karlsruhe gab es zuletzt Hoffnung auf Nachwuchs. Nach Kopulationen mit dem Eisbärweibchen Nuka brachte diese am 2. November 2024 zwei Jungtiere zur Welt, von denen eines überlebte: MiKa wächst seither im Zoo Karlsruhe heran.

Zoo-Team trauert um charismatischen Bären

„Gerne hätten wir Kap nochmal ermöglicht, seine Gene weiterzugeben. Wir hatten auch immer darauf gehofft, dass er trotz seines Alters noch einige Zeit bei uns hat. Jetzt sind wir einfach sehr traurig über den Verlust dieses charismatischen Bären“, sagt Zoodirektor Dr. Matthias Reinschmidt.

Mit dem Tod von Kap verliert der Zoo Karlsruhe nicht nur einen bedeutenden Zuchtbären, sondern auch ein Tier, das vielen Besucherinnen und Besuchern ans Herz gewachsen war.

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