Baden-Württemberg (pm/dk) – Am 19. September heißt es wieder: Licht aus für die Earth Night. Die Aktion der „Paten der Nacht“ ruft Bürgerinnen, Bürger und Kommunen dazu auf, für eine Nacht auf Außenbeleuchtung zu verzichten. Ziel ist es, auf die Folgen der zunehmenden Lichtverschmutzung aufmerksam zu machen und die Artenvielfalt zu schützen.
Unterstützt wird die Earth Night auch vom Gemeindetag Baden-Württemberg mit über 1.000 Mitgliedskommunen. Viele Städte und Gemeinden beteiligen sich bereits seit Jahren – darunter auch Karlsruhe, Pforzheim und Bruchsal. „Städte und Gemeinden können über die Aktion informieren, selbst mitmachen und so Vorbilder sein“, betont Stefan Braun, Referent für Klima- und Naturschutz beim Gemeindetag.
Unter anderem diese Städte beteiligen sich 2025:
Stuttgart hat schon seit der Energiekrise 2022 die Beleuchtung an mehr als 30 Objekten dauerhaft ausgeschaltet. Seit September 2024 werden zudem auf geeigneten Außerortsstrecken die Lampen reduziert oder ganz abgeschaltet.
Sternenfels nimmt die Earth Night zum Anlass, um Straßen-, Gebäude- und Objektbeleuchtung sowie Werbeanlagen in der Nacht auszuschalten.
Wiesloch dunkelt die Arkadenbeleuchtung am Alten und Neuen Rathaus sowie den Werbebildschirm am Rathaus-Eingang ab. Zusätzlich wird die Straßenbeleuchtung dort dauerhaft zwischen 0 und 5 Uhr von Montag bis Donnerstag abgeschaltet, Radwege sind bedarfsgerecht beleuchtet.
Künstliches Licht hat Folgen: Nachtaktive Insekten werden von Lampen angelockt und sterben erschöpft – wichtige Bestäuber gehen verloren. Auch Zugvögel verlieren die Orientierung und stoßen mit beleuchteten Gebäuden zusammen. „Echte Dunkelheit schafft eine Chance, ungestört durchzuschlafen sowie die sternenfunkelnde Nacht und ihre Tiere intensiver zu erleben“, erklärt NABU-Expertin Alexandra Ickes.
Das Landesnaturschutzgesetz verpflichtet bereits dazu, nächtliche Lichtquellen einzuschränken. Kommunen sollen insektenfreundliche Beleuchtung einsetzen und Fassaden nur eingeschränkt anstrahlen.
Mit einfachen Mitteln können auch Privatpersonen ihren Beitrag zur Reduzierung der Lichtverschmutzung leisten. Außenlicht zu dekorativen Zwecken sollte generell vermieden werden – speziell in Gärten, auf Pflanzen, Naturflächen und an Teichen. Bewegungsmelder statt Dauerlicht oder Vorhänge und Rollläden schließen helfen ebenfalls die Lichtmenge zu reduzieren.