Der 12-Jährige sei auf seinem Fahrrad angefahren worden, teilte die Polizei mit. «Das Kind stürzte daraufhin und wurde so schwer verletzt, dass es unmittelbar auf dem Parkplatz verstarb», heißt es weiter. Der 13 Jahre alte Freund des Opfers blieb unverletzt.
Hoffnungen machen sich die Ermittler auf die Aussagen von Zeugen, die bereits vernommen wurden. Denn der Supermarkt wäre am Abend planmäßig erst eine halbe Stunde später geschlossen worden. Ein Sachverständiger prüfte den Tatort bereits am Donnerstagabend. Er soll ein Gutachten zum Hergang der Tat erstellen.
Auch die Gemeinde reagierte schockiert: «Wir sind tief betroffen und fassungslos», sagte Niedernhalls Bürgermeister Achim Beck. «Wir können das gar nicht glauben und sind auch ratlos.»
Inzwischen ist Haftbefehl gegen den18-Jährigen erlassen worden. Ihm werde Totschlag vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Mit 18 Jahren zählt ein Angeklagter in Deutschland rechtlich noch zu den sogenannten Heranwachsenden. Bei ihnen entscheidet das Gericht, ob Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht gilt. Maßgeblich ist, ob der Täter in seiner Entwicklung noch einem Jugendlichen gleicht oder ob die Tat typisch jugendlich war.
Unter Jugendstrafrecht kann Totschlag mit bis zu zehn Jahren Haft geahndet werden, in besonders schweren Fällen auch mit bis zu 15 Jahren. Wird Erwachsenenstrafrecht angewendet, drohen für Totschlag nach dem Gesetz mindestens 5 und höchstens 15 Jahre Freiheitsstrafe.
Niedernhall liegt im Hohenlohekreis im fränkisch geprägten Nordosten Baden-Württembergs. Die Kommune gehört zur Region Heilbronn-Franken und hat etwas mehr als 4.000 Einwohner.