Region (pm/dk) – KO-Tropfen sind immer wieder in den Schlagzeilen – trotzdem ist das Thema für viele von euch weit weg. Aber das Problem lauert überall dort, wo viele Leute zusammen kommen. Ein Unternehmen aus Waldbronn hat es sich zur Aufgabe gemacht dagegen vorzugehen und die unsichtbaren Tropfen sichtbar zu machen!
KO-Tropfen ist ein Überbegriff für Substanzen, die eine narkotisierende Wirkung haben und die Menschen in einen Zustand der Hilflosigkeit versetzen. Der Begriff umfasst verschiedene chemische Mittel, die in Getränken oder Nahrung unbemerkt platziert werden können. Am häufigsten wird dabei GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure), auch bekannt als Liquid Ecstasy, verwendet. Diese Substanz wirkt ähnlich wie Alkohol und sorgt dafür, dass das Opfer sich benommen fühlt, die Kontrolle verliert und sich in einer extrem verwundbaren Situation befindet.
Kim Eisenmann, Gründerin des Xantus Drinkcheck Armbands, erklärt:
In der Praxis wird hauptsächlich GHB eingesetzt, weil es nahezu unsichtbar ist – man kann es nicht schmecken, riechen oder sehen. Die Wirkung setzt nach etwa 15 bis 20 Minuten ein und die betroffene Person fühlt sich zunehmend betrunken, ohne dass sie es wirklich merkt.
Die Gefahr von KO-Tropfen liegt vor allem in der Unbemerktheit der Substanz. Sie führt zu einem schnellen Verlust der Kontrolle, wodurch das Opfer in eine äußerst hilflose Position gerät. Besonders problematisch ist, dass die Wirkung von GHB erst nach einer Weile einsetzt, was es schwierig macht, den Ursprung der Beeinträchtigung zu erkennen.
Eisenmann erklärt:
Oft denken die Betroffenen, sie würden sich einfach nur betrunken fühlen. Sie verlieren die Kontrolle über ihre Bewegungen und verlieren die Fähigkeit, rationale Entscheidungen zu treffen. In vielen Fällen folgt dann ein Blackout über mehrere Stunden – Erinnerungen an das, was passiert ist, fehlen gänzlich.
Ein weiterer kritischer Aspekt: GHB ist extrem schwer nachweisbar. Die Substanz wird nicht routinemäßig bei Drogenkontrollen erkannt und bleibt oft unentdeckt, was die Ermittlungen erschwert. Dies macht es zu einer „Phantom-Droge“, die in vielen Fällen nicht nachweisbar ist, wenn das Opfer am nächsten Tag versucht, sich zu erinnern oder Hilfe zu suchen.
Die unmittelbaren Auswirkungen von KO-Tropfen sind ähnlich denen von Alkohol: eine langsame Bewusstseinsveränderung, Lallen, Verlust der Körperbeherrschung und Schwindel. Langfristig können die Auswirkungen jedoch weitaus gravierender sein. Bei einer Überdosis kann es zu Atemdepressionen kommen, was im schlimmsten Fall zum Tod führt. „Die Droge GHB kann in zu hoher Dosis zu einer Atemlähmung führen. Die Person könnte ersticken, da die Atmung und der Herzschlag komplett zum Erliegen kommen. Das macht diese Substanz besonders gefährlich“, so Eisenmann.
Angesichts der Gefahr, die von KO-Tropfen ausgeht, wurde das Xantus Drinkcheck Armband entwickelt, um präventiv vor möglichen Angriffen zu schützen. Eisenmann erklärt, wie das Armband funktioniert: „Das Armband besteht aus Papier und sieht aus wie ein normales Eintrittsbändchen. Es ist einfach zu bedienen – man nimmt ein paar Tropfen des Getränks und tupft sie auf das Testfeld des Armbands. Nach etwa fünf Sekunden zeigt sich, ob KO-Tropfen enthalten sind: Wenn sich das Testfeld blau verfärbt, war die Substanz im Getränk.“
Das Armband testet speziell auf GHB, die häufigste Substanz bei KO-Tropfen. „Die einfache Handhabung macht es möglich, jederzeit schnell eine Gewissheit zu haben. Es kostet nur etwa 1 Euro und gibt den Menschen sofort die Sicherheit, ob sie in Gefahr sind oder nicht“, so Eisenmann weiter.