Die "Killer-Hornisse" macht sich in der Region breit

28. April 2025 , 06:00 Uhr

Region (dk) – In unserer Region macht sich ein neues, gefährliches Tier breit. Eine deutsche Boulevardzeitung hat schon von der „KILLER-Hornisse“ gesprochen. Aber wieviel ist da wirklich dran und wie gefährlich ist neuartige asiatische Hornisse wirklich? Wir haben mal nachgefragt!

Warum ist die asiatische Hornisse bei uns?

Die asiatische Hornisse wurde schon 2004 in Frankreich festgestellt und hat sich von dort aus weiter ausgebreitet. In Baden-Württemberg wurde sie dann 2014 erstmals festgestellt. Diese Meldung aus Waghäusel war damals auch der erste Nachweis für ganz Deutschland – die asiatische Hornisse ist also kein neues Phänomen. Besonders und Besorgniserregend ist hingegen ihre Verbreitung in den letzten Jahren. 2022 gab es im Regierungsbezirk 50 Meldungen von Einzeltieren. 2023 waren es schon 2300.

Und so könnte die neuartige Hornissenart tatsächlich zum Problem werden. Ursache für ihr Vorkommen bei uns sind wie so oft ganz große Probleme unserer Zeit – sagt auch Martin Glatt vom NABU Baden-Württemberg:

Sie ist halt im Zuge der Globalisierung und im Zuge der Handelsstraßen bei uns eingeschleppt worden. […] Und da ist es natürlich so, dass ihre Klimapräferenz mittlerweile bei uns auch vorzufinden ist. Es wird bei uns immer wärmer, die Winter werden immer milder. Das begünstigt natürlich die Ausbreitung einer solchen Art.

Wie sieht sie aus?

Im Vergleich zu unserer heimischen Hornisse ist die asiatische Hornisse viel dunkler. Sie ist überwiegend schwarz und hat nur eine kleine gelbe Markierung am Hinterleib, sowie gelbe Füße. Unsere heimische Hornisse hat am Hinterleib mehr gelb und ist auch am Kopf viel heller, mit einer rötlich-braunen Färbung.

Warum könnte sie zu einem Problem werden?

Grundsätzlich verhält sie sich ähnlich wie unsere heimische Hornisse – sie frisst Obst oder kleinere Insekten. Allerdings stehen bei ihr auch unsere heimischen Honigbienen auf dem Speiseplan. Durch ihr rasche Vermehrung und eine höhere Individuenzahl in den Völkern haben asiatische Hornissen einen höheren Bedarf an Insektennahrung.

Also ein Problem ist die Hornissenart vor allem für unsere Honigbienen – aber ist sie dann gleich eine „Killer-“ Hornisse?

Naja, also Killer-Hornisse (lacht) […]. Sie ist natürlich ’ne Jägerin – wie übrigens auch alle anderen Wespen. Sie jagt Beute – wenn man das schon als Killen bezeichnen will, dann wäre ein Rotkehlchen auch ein Killer, weil die fressen auch Insekten […]. Aber „Killer“? Mein Gott, da ist ihre Lebensweise.

So Martin Glatt vom NABU Baden-Württemberg

Ist sie für Menschen gefährlich?

Grundsätzlich nicht, aber natürlich tut ein Stich weh – wie auch bei unseren heimischen Hornisse. Ansonsten besteht keine spezielle Gefahr für Menschen. Oft finden sich Hornissenneste ja auch in Gebäuden oder unter Dachstühlen – da nistet die asiatische Hornisse aber nicht. Ihre Nester sind oft in Bäumen über 10 Metern Höhe. Allerdings kann sich ein Nest auch mal tiefer am Boden oder in Hecken befinden.

Was sollte ich tun wenn ich eine sehe?

Auch wenn es sich nicht um eine echte „Killer-“ Hornisse handelt ist es wichtig diesen Sommer mit offeneren Augen durch die Region zu gehen – gerade um unsere Honigbienen zu schützen. Es gibt eine Meldeplattform der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg. Hier könnt ihr angeben wo ihr eine potenzielle asiatische Hornisse gesehen habt und außerdem auch ein Foto hinterlegen. Nur so können alle gemeinsam dafür sorgen, dass die Population wieder verkleinert wird.

Anzeige
Asiatische Hornisse Baden-Württemberg Biene, erkennen Gefahr gefährlich Hornisse Insekten Killer Hornisse melden Meldeplattform Meldung, Rheinland-Pfalz Südwesten Wespe

Das könnte Dich auch interessieren

23.05.2025 Neue Strategie im Kampf gegen Asiatische Hornisse Stuttgart (dpa/tk) - Die Asiatische Hornisse vermehrt sich rasant im Südwesten. Für Grundstückseigentümer gibt es nun eine wichtige Änderung. 09.11.2025 Urne im Wohnzimmer - Nicht in Baden-Württemberg Stuttgart (dpa/nr) - Rheinland-Pfalz hat seit Kurzem das bundesweit modernste Gesetz zu Bestattung von Toten. Asche kann auf ausgewiesenen Flächen verstreut werden, man kann sich im Fluss bestatten lassen und die Urne zu Hause aufbewahren. Und in Baden-Württemberg?  04.08.2025 Speedweek - Polizei kontrolliert verstärkt euer Tempo auf den Straßen Stuttgart (dpa/tk) - Der Südwesten ist in den Sommerferien. Genau jetzt zieht die Polizei wieder die Zügel an - und kontrolliert landesweit die Autofahrer. Worum geht es bei der «Speedweek»? 27.12.2024 Statistik: Über 163.000 Blitze über dem Südwesten im Jahr 2024 Region (pm/dk) - Ein spannender Blick auf das Unwetterjahr 2024: Die Blitze haben nicht nur die Nächte hell erleuchtet, sondern auch ordentlich für Aufsehen gesorgt. Die Zahlen sind beeindruckend, und Baden-Württemberg landet auf Platz drei im Blitz-Ranking der Bundesländer.