Iffezheim (dk) – Große Auszeichnung für die Maria-Gress-Schule in Iffezheim: Beim Deutschen Lehrkräftepreis 2025 wurde die Schulleitung rund um Rektor Carsten Bangert in der Kategorie „Vorbildliche Schulleitung“ mit dem zweiten Platz ausgezeichnet. Nur die Berliner Willy-Brandt-Schule lag noch vor dem Team aus Baden-Württemberg. Der Preis würdigt Schulen, die mit innovativen Ideen, Teamgeist und besonders engagierter Leitung Maßstäbe setzen – und genau das trifft auf Iffezheim zu.
Für das Schulleitungsteam war bereits die Nominierung durch das eigene Kollegium ein Gewinn: „Das hat uns einfach berührt, weil die Auszeichnung aus den eigenen Reihen kam“, erzählt der Schulleiter. Er leitet die Werkreal- und Realschule gemeinsam mit seinen Kollegen Philipp Wetzel und Markus Burster. Der Deutsche Lehrkräftepreis wird jährlich vom Deutschen Philologenverband und der Heraeus Bildungsstiftung vergeben und gilt bundesweit als einer der wichtigsten Preise für Schulen und Lehrkräfte.
Warum gerade die Maria-Gress-Schule die Jury überzeugte? Laut Bangert liegt das an einer besonders partizipativen Schulkultur. Entscheidungen werden dort nicht von oben herab, sondern im engen Austausch mit Lehrkräften, Eltern und Schülerinnen und Schülern getroffen. In sogenannten Stufenteams sitzen alle Gruppen gemeinsam am Tisch, diskutieren Vorschläge und bringen Perspektiven ein. „So gelingt es uns, tiefgehende Entscheidungen zu treffen, die von allen getragen werden“, so Bangert.
Die Idee: Erst in kleinen, repräsentativen Runden wird ein Thema kontrovers diskutiert, bevor es in die großen Konferenzen geht. Das spart nicht nur Zeit, sondern schafft auch Verständnis und Akzeptanz.
Neben der strukturellen Schulentwicklung setzt das Leitungsteam auch inhaltlich neue Maßstäbe. Besonders das Fach „Ready for Life“ ist hier hervorzuheben. Es entstand aus dem Wunsch, Schülern praktisches Wissen fürs Leben zu vermitteln – Themen wie Finanzbildung, mentale Gesundheit und Selbstwirksamkeit stehen auf dem Stundenplan.
Ein weiteres Highlight: Das Projekt „Pimp up your Pausenhof“, bei dem Schüler gemeinsam mit Betrieben aus der Region den Schulhof neu gestalten – inklusive selbstgegossener Tischtennisplatten. Die Idee kam aus dem Förderverein und wurde zur praxisnahen Berufsorientierung weiterentwickelt.
Für das Schulleitungsteam ist die Auszeichnung kein Schlusspunkt, sondern Ansporn. Bangert: „Wir wollen unsere bestehenden Projekte weiterentwickeln, nicht sofort das nächste Neue starten.“ Gleichzeitig bietet die Auszeichnung auch finanzielle Möglichkeiten: 1.500 Euro gehen an den Förderverein – Geld, das künftig in den Bereich mentale Gesundheit fließen soll.
Hinzu kommt der Zugang zu einem exklusiven Bildungsnetzwerk. Dort tauschen sich Preisträgerinnen und Preisträger regelmäßig aus – eine Plattform für Weiterentwicklung, Inspiration und neue Partnerschaften.
Zum Schluss äußert Bangert auch einen Wunsch an die Bildungspolitik: „Ein Drittel der Schulzeit müsste frei verfügbar sein – für spontane Themen, individuelle Projekte und echte Autonomie an Schulen vor Ort.“ Dafür brauche es klare Ziele und stabile Rahmenbedingungen, aber auch die Freiheit, eigene Wege zu gehen.