Berlin/Pforzheim (pm/tk) – Die Deutsche Umwelthilfe klagt wegen unzureichender Lärmschutzmaßnahmen gegen die Stadt Pforzheim. Dort gilt auf Hauptverkehrsstraßen kein Tempo 30 mehr.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) klagt im Kampf gegen gesundheitsschädlichen Verkehrslärm nun auch gegen die Stadt Pforzheim. Dabei haben die Umweltschützer bereits ähnliche Verfahren gegen Mannheim, Sindelfingen, Saarbrücken, Baden-Baden und Hameln laufen. Der Hauptstadt Berlin hat die DUH ebenfalls rechtliche Schritte angekündigt.
Der Pforzheimer Gemeinderat hatte im Juni einem neuen Lärmaktionsplan zugestimmt. Im Zuge dessen wurden an mehreren Straßen in der Innenstadt die Tempo 30-Zonen aufgehoben. Dort gilt wieder Tempo 50. Als lärmmindernde Maßnahme soll – irgendwann – Flüster-Asphalt aufgebracht werden.
Die Änderungen hatten in Pforzheim bereits zu Diskussionen geführt. Sogar das Regierungspräsidium Karlsruhe sah den neuen Lärmaktionsplan kritisch. Oberbürgermeister Peter Boch argumentierte dagegen, daß Tempo 50 eine besseren Verkehrsfluss ermögliche und in der Summe eine geringere Verkehrsbelastung.
Die Deutsche Umwelthilfe ist davon nicht überzeugt und beklagt einen deutschlandweiten Trend zur Abwicklung der Mobilitätswende. Laut Angaben des Verbands sind in Pforzheim derzeit mehr als 52.000 Menschen gesundheitsschädlichen Lärmpegeln ausgesetzt.