Landau (pm/dk) – Die Heizsaison läuft, viele Haushalte blicken angesichts hoher Energiepreise sorgenvoll auf die nächste Abrechnung. Wie lässt sich im Alltag Heizenergie sparen? Wann lohnt sich ein Austausch der alten Anlage? Und welche Heizsysteme gelten derzeit als die besten Optionen? Antworten liefert Energieexperte Oliver Decken von der Klimastabsstelle der Stadt Landau.
Oliver Decken macht deutlich, warum sich viele Gedanken um ihre Heizkosten machen: „Also der Erdgaspreis ist in den letzten fünf Jahren hat er sich etwa verdoppelt.“ Die Gründe sieht er in globalen Entwicklungen und politischen Krisen – und in einer klaren Tendenz: „man muss sich darauf einstellen, dass das Heizen mit Gas und Öl immer teurer wird.“
Decken betont: Jeder Haushalt kann direkt etwas tun. „Ein Durchschnittshaushalt, der bisher noch nicht so viel gemacht hat, kann seinen Verbrauch locker halbieren.“
Seine wichtigsten Alltags-Tipps:
1. Raumtemperatur bewusst steuern
„20 Grad ist ja sozusagen der normale Wert. Jedes Grad mehr oder auch weniger heißt 6 % mehr Heizenergie.“
2. Stoßlüften statt Kippfenster
„Bitte nicht Dauerlüften machen … sondern hier Stoßlüften betreiben.“ Kipplüften sei der größte Energiefresser: „Da können Sie die 10 € Scheine fürs Erdgas gleich hinten rausschmeißen.“
3. Heizung richtig einstellen
Viele Anlagen laufen falsch eingestellt – oft unnötig nachts oder im Urlaub. „Ich empfehle, sich mal die Bedienungsanleitung der Heizung anzugucken.“
4. Nachts oder unterwegs: Heizung runter oder aus
„Wir schalten sie komplett aus, dann über Nacht.“ Wichtig sei nur der Frostschutz bei starken Minusgraden.
„Spätestens wenn die Heizung kaputt ist, dann brauchen Sie eine neue Heizung.“ Als Orientierung sagt Decken: „Die Kernlebenszeit einer Öl- oder Gasheizung, das sind so 20 Jahre.“ Wer eine alte Anlage betreibt, sollte früh planen – auch mithilfe der Verbraucherzentrale: „Die bietet … einen Heizcheck an.“
Bei neuen Heizungen nennt Decken einen klaren Favoriten – die Wärmepumpe. „Wir empfehlen ganz klar im Außenbereich … eine Wärmepumpe.“ Auch in der Stadt sei sie oft sinnvoll – und technologisch längst Alltag. „Eine Wärmepumpe haben wir alle bei uns zu Hause. Das ist der Kühlschrank.“ Vorteile sind unter anderem:
klimafreundlich
niedrige Betriebskosten
gut kombinierbar mit Photovoltaik
„Wenn man es dann auf 20 Jahre umrechnet, ist die Wärmepumpe viel günstiger.“ Eine gute und klimafreundliche Alternative sei außerdem die Pelletheizung.