Dem halbem Südwesten drohen 2050 Probleme bei Wasserversorgung

15. Juli 2025 , 04:41 Uhr

Stuttgart (dpa/tk) – Wegen des Klimawandels gerät die Wasserversorgung zunehmend unter Druck. Das Land lässt die Folgen für Städte und Gemeinden untersuchen – mit alarmierenden Ergebnissen.

Hälfte der Kommunen droht Knappheit

Der fortschreitende Klimawandel dürfte sich in Zukunft in Baden-Württemberg Prognosen zufolge auch auf die Wasserversorgung auswirken. Im Jahr 2050 müssten rund die Hälfte der Kommunen im Land damit rechnen, dass sie ihren Wasserverbrauch in Spitzenzeiten nicht mehr decken können, teilte das Umweltministerium unter Berufung auf eine Untersuchung mit. Details will Umweltministerin Thekla Walker (Grüne) am Mittag in Stuttgart erläutern.

Masterplan Wasserversorgung

Für einen sogenannten Masterplan Wasserversorgung untersucht das Land in allen Städten und Gemeinden die aktuelle Situation der Infrastruktur. Zudem wird geprüft, ob die Versorgung auch 2050 so noch gesichert werden kann und welche Maßnahmen jede einzelne Kommune ergreifen sollte, um die Wasserversorgung langfristig zu sichern. Inzwischen wurden nach Angaben des Umweltministeriums die Städte und Gemeinden in 25 Landkreisen untersucht, die restlichen Landkreise sollen demnächst folgen, mit Ergebnissen wird im kommenden Jahr gerechnet.

Grundwasser in diesem Jahr auf Tiefstand

Auch in diesem Jahr ist die Grundwassersituation im Südwesten bereits angespannt – sogar noch mehr, als es zur Jahresmitte in den beiden historischen Trockenjahren 2003 und 2018 der Fall war. Die Lage sei aber etwa vergleichbar zum Trockenjahr 2020, hieß es im aktuellen Monatsbericht zu den Grundwasserverhältnissen der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW), der Anfang Juli veröffentlicht wurde.

Insbesondere im Karst – Geländeformen, die auf der Schwäbischen Alb und im Illertal vorkommen – sowie in den Hochlagen des Schwarzwalds erwarten die Fachleute zunehmend Probleme für Menschen, die sich selbst aus Quellen mit Wasser versorgen. Engpässe in der öffentlichen Wasserversorgung seien aufgrund der aktuellen Beobachtungen Anfang Juli aber nicht zu befürchten.

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