Rheinmünster (dpa/dk) -Falls ihr in den Urlaub fliegt, solltet ihr aktuell deutlich mehr Zeit für die Abfertigung einplanen. Grund ist das außergewöhnlich starke Wachstum des Airports in Rheinmünster: Laut Regierungspräsidium Stuttgart (RPS) sei die Grenze der kontrollierbaren Passagierzahlen bereits erreicht oder gar überschritten worden. Das geht aus einer Antwort des baden-württembergischen Verkehrsministeriums auf eine Anfrage der CDU-Landtagsabgeordneten Cornelia von Loga hervor.
Im Vergleich zum Vorjahr sind 27 Prozent mehr Flüge geplant, bei einem erwarteten Passagierzuwachs von 25,5 Prozent auf fast 2,3 Millionen Reisende. Gleichzeitig kämpft der Dienstleister am Flughafen mit Fachkräftemangel und hohen Durchfallquoten bei Schulungen, was die Besetzung der Sicherheitskontrollen erschwert.
Das Ministerium rät dringend, mindestens 90 bis 120 Minuten vor Ende des Boardings an der Sicherheitskontrolle zu sein – besser noch früher, vor allem bei hohem Passagieraufkommen oder Personalausfällen. Ein kurzer Check-In reicht in der Regel nicht aus, um rechtzeitig durch die Kontrollen zu kommen.
Um den Andrang zu bewältigen, setzt der Flughafen Personal von anderen Flughäfen ein und verlängert Kontrollspuren. Zusätzlich wurden technische Verbesserungen wie ein weiterer Sprengstoffspurendetektor angekündigt. Auch eine Reserveplanung für besonders reiseintensive Tage ist inzwischen Standard.
Die CDU-Abgeordnete Cornelia von Loga zeigte sich enttäuscht: Die Maßnahmen griffen aus ihrer Sicht „viel zu kurz“, besonders zu Beginn der Ferienzeit. Sie forderte strukturelle Verbesserungen und will das Thema im Verkehrsausschuss des Landtags weiterverfolgen.
Laut Flughafenbetreiber haben rund 700 Reisende im ersten Halbjahr 2025 wegen langer Wartezeiten bei der Sicherheitskontrolle ihren Flug verpasst. Das entspricht 0,14 Prozent aller abfliegenden Passagiere. In den meisten Fällen seien Reisende aber zu spät oder gar nicht zum Flughafen gekommen, heißt es vom Baden-Airpark.