Pforzheim (pm/dk) – Der Juni ist Pride Month – deswegen gehen weltweit Menschen gegen Hass und Hetze und für die Liebe auf die Straße. Nach dem CSD in Karlsruhe folgt am Wochenende auch Pforzheim. Der Christopher Street Day findet am 14. Juni zum dritten mal statt – und stand in diesem Jahr auf der Kippe!
Nachdem der bisherige Hauptsponsor sich zurück gezogen hat, war lange unklar, ob der CSD in der Goldstadt überhaupt stattfinden kann. Die Betreiber der Fachstelle Pforzheim waren aber weiter motiviert und konnten genug Geld eintreiben. „Wir haben zwei große Hauptsponsoren und zusätzlich haben so viele private Menschen gespendet und auch kleinere Unternehmen, so dass der CSD auf jeden Fall stattfindet und wir sehr, sehr froh sind“ – betont Claudia Jancura, Leiterin von Spotlight.
Das Motto des Tages lautet „Don’t be quiet, be a riot!“ – sei nicht leise, sei rebellisch. Geboten wird ein buntes Rahmenprogramm – mit viel Musik und guter Laune. Organisationsleitung Caleb Davis freut sich:
Wir haben, wie eigentlich jeder CSD, verschiedene Drag Künstler, die auftreten werden. Wir haben einen DJ, der auflegen wird. Wir haben Finna, eine Musikerin, die macht so queerfeministischen Hip Hop, aber nicht ausschließlich Hip Hop. Eigentlich sehr tanzbare, richtig gute Musik und auch sehr politisch, was gut zu uns passt. Und dann wird es wieder eine Tombola geben, wie im letzten Jahr, wo man richtig gute Preise gewinnen kann.
Eine große Symbolik soll in diesem Jahr auch die Demonstration durch die Pforzheimer Innenstadt haben. Den Veranstaltern ist klar, dass viele Menschen in der Goldstadt ihren Themen kritisch gegenüber stehen. Bei der vergangenen Bundestagswahl hat die AfD dort ein Rekordergebnis ein gefahren. Trotzdem betonen sie auf ihrer Website:
Wir wollen noch lauter und sichtbarer sein zum CSD dieses Jahr. […] Pforzheim keine einfache Stadt was offenes, queeres Leben angeht. Faschistische Gruppierungen demonstrieren in der Stadt, Berichte von Übergriffen häufen sich. Wir werden ihnen die Straßen nicht einfach so überlassen.
Die Demo beginnt um 12 Uhr am Pforzheimer Marktplatz. Kreative und themenbezogene Plakate sind dabei gern gesehen.
Laut Davis hat sich schon einiges in der Gesellschaft getan – auch im konkreten Umgang mit queeren Menschen. Trotzdem:
Ich wünsche mir weltweit, dass Menschen laut werden für die queere Community. Dass die queere Community nicht alleine gelassen wird und nicht als das willkommene Opfer genommen wird. […] Dass Leute da schneller laut werden und schneller was dagegen sagen, wenn aktuell noch zu viele Menschen zu queere Menschen entrechtet werden.