Corona-Testlabore im Südwesten kommen beim Personal an Grenzen

13. Januar 2022 , 09:00 Uhr

Karlsruhe/Heidelberg (dpa/lk) – Die Kapazitäten der Corona-Testlabore in Baden-Württemberg sind nicht unendlich. Die Warnungen vor Lücken in der Analytik für PCR-Tests werden lauter.

Angespannte Lage in den Laboren

Aufgrund steigender Omikron-Infektionszahlen droht in den Corona-Testlboren im Südwesten das Personal knapp zu werden. „Derzeit kann der Bedarf gedeckt werden, doch Erkrankungen und Quarantäne von Labor-Mitarbeitern sowie die angespannte Arbeitsmarktsituation im Laborbereich könnten in den kommenden Wochen die Lage verschärfen“, sagte Martin Holfelder, ärztlicher Leiter des Heidelberger Labors der bundesweit tätigen Limbach Gruppe. Laborstandorte der Gruppe im Südwesten sind Karlsruhe, Ludwigsburg, Freiburg und Ravensburg.

Deutlich mehr Tests werden geschickt

Derzeit schickten die wieder geöffneten Schulen, aber auch Krankenhäuser, Arztpraxen und Testzentren wegen der sehr ansteckenden Omikron-Varianten mehr PCR-Tests. Täglich würden 5.000 bis 6.000 davon in dem Heidelberger Labor analysiert, sagte Holfelder der Deutschen Presse-Agentur. Werde diese Zahl aber überschritten, stoße man an personelle – weniger an technische – Grenzen. Gesucht sind neben Medizinisch-Technischen-Laborassistenten Biologen, Mikrobiologen und Mediziner. Die Lücken können nicht schnell geschlossen werden: MTLA müssen eine dreijährige Ausbildung durchlaufen.

Anteil der Omikron-Variante steigt

Der Anteil der Omikron-Variante bei allen positiven Tests liegt laut dem Facharzt für Laboratoriumsmedizin derzeit bei 70 Prozent. „Wenn die Entwicklung so weiter geht, werden es in ein, zwei Wochen über 90, ja nahezu 100 Prozent.“ Das sei kein Grund für Entwarnung, auch wenn die Verläufe in der Regel weniger schwer seien als bei der Delta-Variante. Aber die schiere Menge der an dem sehr ansteckenden Virus Erkrankten führe doch zu einer erheblichen Zahl von Fällen für die Normal- und Intensivstationen.

Ausfälle durch Quarantäne und Infektionen

Hinzu kämen die vermehrten Ausfälle von Mitarbeitern in Krankenhäusern und Labors durch Infektionen und Quarantäne. Im Heidelberger Labor der Gruppe arbeiten rund 500 Menschen, die mit der Analyse von verschiedenen Laborparametern bei akuten und chronischen Erkrankungen beschäftigt sind. Hierzu zählen Tumormarker, Gerinnungsuntersuchungen sowie Untersuchungen auf Hepatitis. Mit der Coronatest-Analytik sind 10 bis 15 Prozent der Mitarbeiter beschäftigt.

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