Corona hat sich gelohnt - Kommunen verhängten Bußgelder in Millionenhöhe

12. Juni 2023 , 10:22 Uhr

Ohne Maske, kein Impfnachweis oder Party im Lockdown: In Baden-Württemberg wurden in den vergangenen Jahren wegen Corona-Verstößen Bußgelder in Millionenhöhe verhängt. Allein in Stuttgart waren es rund 3,4 Millionen Euro, in Karlsruhe waren es 1,22 Millionen. Doch auch Pforzheim und Baden-Baden verhängten nach einer Umfrage Bußgelder im mittleren sechsstelligen Bereich.

Verstöße gegen Maskenpflicht und Kontaktverbot

Vor allem Verstöße gegen die Maskenpflicht sowie gegen das Ansammlungs- und Ausgehverbot lösten Bußgeldforderungen aus. In Stuttgart, wo es während der Pandemie besonders viele Demos gab, wurden die meisten Verstöße geahndet. In Pforzheim, wo während der drei Jahre 366.000 Euro Bußgelder verhängt und 3000 Verfahren eingeleitet wurden, waren es anfänglich vor allem Verstöße gegen Ausgangssperren und Kontaktverbote sowie gegen die Maskenpflicht. Später wurden vornehmlich Kunden oder Betreiber in der Gastronomie wegen verbotenen Tuns zur Kasse gebeten. Kräftig zahlen mussten „Uneinsichtige“ auch in Ulm (400.000 Euro Verwarn- und Bußgelder), in Baden-Baden (338.000 Euro) oder in Heidelberg (615.900 Euro).

Verfahren laufen teilweise noch

Der Gesetzgeber hatte für Verstöße einen Bußgeldrahmen von 5 Euro bis 25 000 Euro gegeben. Vieles ist abgearbeitet. Doch nicht nur in Stuttgart, Karlsruhe, Mannheim oder Pforzheim sind einige Verfahren noch nicht abgeschlossen. Denn wer mit dem Bußgeldbescheid nicht einverstanden ist, kann ihn durch einen Einspruch gerichtlich überprüfen lassen. Laut Städtetag ist – anders als bei Ordnungswidrigkeiten im Straßenverkehr – die Verfolgungsverjährungsfrist bei Verstößen gegen die Corona-Verordnung deutlich länger.

Keine Rückzahlung zu erwarten

Wer nach der Debatte in Bayern auf Rückzahlungen von Bußgeldern oder gar auf eine Amnestie hofft, dürfte im Übrigen vergebens warten. Dafür gibt es aus Sicht des Städtetags und der Kommunen in Baden-Württemberg keinen Grund. «Eine Amnestie würde den Verlust des Vertrauensschutzes für die Privathaushalte und Gewerbebetriebe, die sich zum Schutz der Bevölkerung an die Regeln gehalten haben, bedeuten», erklärte auch die Stadt Mannheim. Sie würde gegen den Gleichbehandlungsgrundsatz verstoßen – und auf das Unverständnis der Bürger stoßen, heißt es aus Baden-Baden.

Anzeige
Baden-Baden Bußgelder Corona Karlsruhe Kommunen, Kontaktverbot Maskenpflicht Millionenhöhe Pforzheim Stuttgart

Das könnte Dich auch interessieren

09.03.2025 Verdi ruft zum Warnstreik am Flughafen Stuttgart auf - auch FKB betroffen Stuttgart (dpa/tk) - Die Gewerkschaft Verdi hat ihre Warnstreiks an 13 deutschen Flughäfen begonnen. Seit Mitternacht sind Beschäftigte aus dem öffentlichen Dienst der Flughafenbetreiber, des Bodenpersonals und der Luftsicherheit im Ausstand. Der Warnstreik soll 24 Stunden dauern.  29.04.2025 Pleite abgewendet? Gemeinderat Baden-Baden stimmt Nachtragshaushalt zu Baden-Baden (tk) - Viele Städte in der Region haben es gerade nicht leicht. Sie ächzen unter Schulden und hohen Kosten. Die Stadt Karlsruhe hat vor kurzem eine Haushaltssperre erlassen. Baden-Baden nimmt neue Schulen auf. 14.11.2025 Klimastreiks am 14. November – Karlsruhe, Pforzheim und Landau rufen zu Aktionen auf Region (pm/dk) – Aus Anlass der Weltklimakonferenz in Belém (Brasilien) ruft Fridays for Future am Freitag, 14. November, weltweit zu Klimastreiks auf. Auch in Karlsruhe, Pforzheim und Landau werden Aktionen stattfinden – jede Stadt setzt dabei eigene Schwerpunkte. 27.10.2025 Herbstferien: Stadtbahntunnel in Karlsruhe und weitere Bahnstrecken in der Region gesperrt Karlsruhe (pm/dk) – In den Herbstferien müssen sich Fahrgäste von KVV, VBK und AVG auf mehrere Baustellen einstellen. Zahlreiche Linien sind betroffen, teilweise werden Busse als Ersatz eingesetzt. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Maßnahmen.