Stuttgart/Region (dpa/lk) – Die gebeutelte Disco- und Clubszene im Land freut sich auf den Wegfall der Corona-Beschränkungen ab Montag.
Nun habe man endlich eine langfristige Perspektive, die wirtschaftlich tragbar sei, sagte Simon Waldenspuhl von der Interessengemeinschaft Clubkultur Baden-Württemberg am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Auch die geplante Verschärfung der sogenannten 3G-Regel hinterlasse ein gutes Gefühl, weil man seine Gäste nicht gesundheitlich gefährden wolle.
Ab Montag müssen Ungeimpfte für den Besuch von Clubs und Diskotheken einen PCR-Test vorweisen, den sie auch selbst bezahlen müssen. Das schaffe vielleicht einen Anreiz, dass sich noch mehr Menschen impfen lassen, sagte Waldenspuhl. Der damit verbundene Kontrollaufwand sei zudem überschaubar. „Die Türsteher sind ja eh da“, sagte der Veranstaltungskaufmann. „Ob wir nur den Ausweis kontrollieren oder auch noch ein Impf- oder Testzertifikat, macht keinen Unterschied.“
Auch das Gastgewerbe begrüßt die geplante Abkehr von den Inzidenzwerten im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Allerdings betrachte man die kurzfristige Einführung der sogenannten 3G-Regel mit Sorge, sagte der Sprecher des Hotel- und Gaststättenverbands Baden-Württemberg, Daniel Ohl, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Die Vorschrift, nach der Gäste entweder geimpft, genesen oder getestet sein müssten, habe sich bereits in der Vergangenheit als Umsatzbremse erwiesen und spontane Besuche der Gastronomie verhindert.
Es könne zudem Probleme mit der Akzeptanz der 3-G-Regel geben, weil gerade im ländlichen Raum nicht ausreichend Testmöglichkeiten vorhanden seien, sagte Ohl. Auch die kurzfristige Umsetzung der Kontrollen stelle eine Herausforderung für die Gastronomie dar. Es sei unklar, ob die vorgeschriebenen Abstände der Tische in den Restaurants nach wie vor einzuhalten seien und ob etwa die Gäste weiterhin auf dem Weg zum Tisch Maske tragen müssen. Grundsätzlich sei aber positiv, dass es keinen weiteren Lockdown geben solle.