Ettlingen (dk) - Um online auf sich aufmerksam zu machen, "viral zu gehen", braucht es heute nicht mehr viel. Oft reicht auf TikTok eine lustige Alltagssituation, eine gute Idee und eine sympathische Umsetzung. Genau nach diesem Muster hat es auch die Lebensmittel Fundgrube in Ettlingen gemacht - und so erreichte der kleine Einkaufsmarkt in kürzester Zeit bundesweite Aufmerksamkeit.
"Behalten Sie Ihren Scheiß, das war das letzte mal, dass ich hier einkaufen war" - so beendet eine Kundin im Video wütend ihren Einkauf. Was für Tik Tok geschauspielert wurde, ist aber tatsächlich durch wahre Begebenheiten inspiriert. Aber schaut selbst:
Vielleicht kennt ihr es ja vom Wocheneinkauf. An der Kasse dann die Frage - muss wirklich alles auf das Kassenband? Auch wenn ich das gleiche Produkt mehrmals habe? Auch wenn es ein schwerer Getränkekasten ist? Die Mitarbeiter der Lebensmittelfundgrube sagen ganz klar: JA. Wie im Video gezeigt führt das wohl manchmal zu Diskussionen.
Aber was halten die Kunden davon, von ihrem Supermarkt so "belehrt" zu werden? Ein Blick in die Kommentare zeigt, dass diese überwiegend positiv sind. Neben viel Lob und Verständnis melden sich auch Kollegen aus anderen Supermärkten zu Wort. Eine Nutzerin schreibt:
Ist bei uns auch so weil wir jeden Artikel einzeln Scannen müssen 🤷🏼♀️. Das verstehe die meisten Kunden nicht 🙈. Es sind Vorschriften die wir einhalten müssen.
Bei anderen bleiben aber Fragezeichen - schließlich wollen manche Kassier und Kassiererinnen genau das Gegenteil - nicht alles soll auf das Kassenband:
Wenn ich beim Discounter alles auf Band lege, schimpft die Kassiererin. Alle sagen zum Beispiel, dass ich Getränke nicht aufs Band packen soll.
Es bleibt abzuwarten, ob sich die Kunden künftig an den Verhaltenskodex halten. Jedenfalls ist das virale Video aber eine gute Werbung für den besonderen Laden in Ettlingen. Eine Nutzerin schreibt "Ich wusste gar nicht das Ettlingen so einen tollen Laden hat. Wir kommen demnächst einkaufen🫶🏼"
Und die Lebensmittel Fundgrube ist tatsächlich kein ganz normaler Supermarkt. Das Konzept ist eigentlich ziemlich nahhaltig gedacht: Verkauft wird in erster Linie Markenware mit kleinen Mängeln, sogenannte B-Ware. Das Gute: Die, eigentlich noch guten, Lebensmittel werden nicht weggeworfen und ihr könnt sie dort deutlich günstiger kaufen. Außerdem werden Waren verkauft, deren Mindesthaltbarkeitsdatum schon abgelaufen sind. Auch hier kann kann man einiges sparen. Und keine Sorge - auch die abgelaufenen Produkte dürfen nur dann verkauft werden, wenn das WKD (Amt für Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung) das auch erlaubt.