Karlsruhe (pm/dk) – Im Zoo Karlsruhe ist Chinaleopard Dschingis gestorben. Der Kater wurde 18 Jahre alt und hat damit ein sehr hohes Alter erreicht. Er war sogar der zweitälteste Kater im gesamten Zuchtprogramm für Chinaleoparden.
Dschingis wurde am 24. August 2007 im Tierpark Hagenbeck in Hamburg geboren. Seit dem 23. Juni 2009 lebte er im Zoo Karlsruhe. In den vergangenen Monaten nahmen seine altersbedingten Beschwerden deutlich zu. Besonders der rechte Hinterlauf bereitete Probleme, weil er ihn nicht mehr vollständig belasten konnte. Deshalb stand der Chinaleopard dauerhaft unter Beobachtung und Behandlung durch die Zootierärzte und das Tierpflege-Team.
Am Morgen des 26. November wurde Dschingis im Rahmen einer Untersuchung in Narkose eingeschläfert. Revierleiter Michael Heneka erklärt dazu: „Dschingis war ein sehr charismatischer Kater, das uns im Team sehr ans Herz gewachsen ist. Wenn ein Tier im Zoo allerdings Beschwerden hat, bei denen keine Besserung mehr möglich ist, sind wir froh, dass wir Leid vermeiden können.“
Der Chinaleopard stammt ursprünglich aus dem zentralen und nördlichen China. Trotz seines großen Verbreitungsgebiets gibt es nach Schätzungen nur noch rund 2.000 Tiere. Hauptgründe für den Rückgang sind die Zerstörung und Zerschneidung des Lebensraums sowie Wilderei. Die Weltnaturschutzunion führt die Unterart auf der Roten Liste als stark gefährdet.
Zoos versuchen durch ein gezieltes Zuchtprogramm (EEP) eine Reservepopulation des Chinaleoparden in Menschenobhut zu erhalten. Dieses Programm wird im Tierpark Hagenbeck geführt. In Karlsruhe konnten die Tiere schon länger nicht mehr zur Zucht beitragen: Das Weibchen Taohua musste 2019 wegen einer Vereiterung die Gebärmutter entfernt bekommen. Dschingis und Taohua hatten in der Vergangenheit insgesamt vier Nachkommen.