Baden-Württemberg (dpa/dk) – Fünf Monate vor der Landtagswahl in Baden-Württemberg wird das Rennen enger: Die CDU mit Spitzenkandidat Manuel Hagel bleibt zwar stärkste Kraft, verliert aber leicht an Zustimmung. Laut einer Umfrage von Infratest dimap im Auftrag von SWR und «Stuttgarter Zeitung» kämen die Christdemokraten derzeit auf 29 Prozent – zwei Punkte weniger als im Mai und deutlich unter dem Vorjahreswert von 34 Prozent.
Erstmals landet die AfD auf Platz zwei: Sie gewinnt zwei Punkte hinzu und erreicht 21 Prozent. Die Grünen mit Spitzenkandidat Cem Özdemir bleiben stabil bei 20 Prozent – weit entfernt von ihrem Ergebnis der Landtagswahl 2021, als sie noch 32,6 Prozent erzielten. Die SPD stagniert bei 10 Prozent. Die FDP würde mit 5 Prozent knapp wieder in den Landtag einziehen, die Linke liegt mit 7 Prozent sogar vor den Liberalen und wäre erstmals im Parlament vertreten.
Spannend wird es beim Blick auf eine fiktive Direktwahl des Ministerpräsidenten: Laut einer Insa-Umfrage für die «Schwäbische Zeitung» liegt Özdemir mit 29 Prozent klar vorn, noch vor dem parteilosen Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (25 Prozent). CDU-Mann Hagel kommt lediglich auf 9 Prozent. 24 Prozent der Befragten würden keinen der drei wählen. Ministerpräsident Winfried Kretschmann tritt 2026 nach drei Amtszeiten nicht mehr an.
Im sogenannten Politikerranking, dem Teil der Umfrage, bei dem führende Landespolitiker auf einer Skala von 0 (= sehr schlecht) bis 100 (= sehr gut) bewertet werden, liegen Hagel und Özdemir mit jeweils 46,8 Punkten gleichauf. Nur Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) liegt mit 56,2 Punkten noch höher in der Gunst der Befragten. Der will bei der Landtagswahl aber nicht mehr antreten.