Remchingen (dpa/dk) – Ein Fall von unfassbarer Tierquälerei sorgt in Nordbaden für Entsetzen: Eine schwer kranke französische Bulldogge ist in Einkaufstüten gesteckt und bei großer Hitze am Bahnhof im Remchinger Ortsteil Wilferdingen ausgesetzt worden.
Ein Passant fand das Tier bereits am 10. August und brachte es zur Polizeistation. Nach Rücksprache mit dem Veterinäramt wurde die Bulldogge ins Tierheim Pforzheim übergeben. Die Tierpfleger seien beim Öffnen der Taschen schockiert gewesen. Auf Facebook schrieb das Tierheim: „Als unsere Tierpfleger in die Tüten hineinschauten, waren sie sprachlos und entsetzt.“
Die Bulldogge, inzwischen „Bello-Giovanni“ genannt, war völlig abgemagert, von Maden übersät und hatte Verletzungen im Bereich des Afters. Zudem leidet sie laut Tierheim an der parasitären Krankheit Leishmaniose und an Nierenproblemen. Diese ziehen langwierige und kostspielige Behandlungen nach sich.
Die Anteilnahme ist groß: Ein Spendenaufruf für Bello-Giovanni brachte bereits über 10.000 Euro ein. Mit dem Geld soll die medizinische Versorgung finanziert werden, um dem Tier eine Chance auf ein besseres Leben zu geben.
Laut Polizei ist bereits eine tatverdächtige Person ermittelt. Details dazu wurden bislang nicht veröffentlicht. Der Fall wird strafrechtlich als Tierquälerei verfolgt. Nach deutschem Recht drohen dafür bis zu drei Jahre Gefängnis oder eine Geldstrafe.