Karlsdorf-Neuthard/Mühlacker (dk) – Der 9. November wird ein wichtiger Wahlsonntag für die Region. Während in Karlsdorf-Neuthard ein neuer Bürgermeister gesucht wird, steht in Mühlacker die Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters an.
Nach dem Wechsel des bisherigen Bürgermeisters Sven Weigt, der inzwischen Oberbürgermeister in Bruchsal ist, wird in Karlsdorf-Neuthard ein neues Gemeindeoberhaupt gewählt. Zwei Kandidaten stehen zur Wahl: Gunter Carra aus Ubstadt-Weiher und Andre-Sebastian David aus Karlsdorf-Neuthard.
Der 44-jährige Gunter Carra, Erster Staatsanwalt, will die Gemeinde mit Erfahrung aus Justiz, Verwaltung und Wirtschaft „Schritt für Schritt weiter voranbringen“. Seine Schwerpunkte liegen auf Bildung, Betreuung, nachhaltiger Ortsentwicklung und solider Finanzpolitik.
Carra betont, dass verlässliche Kinderbetreuung, moderne Schulen und sichere Wege entscheidend für die Lebensqualität seien. Er spricht sich klar gegen die geplante Güterbahntrasse zwischen Karlsdorf und Neuthard aus und setzt auf eine Verwaltung, die digital, modern und bürgernah arbeitet.
Der 48-jährige Andre-Sebastian David, Diplom-Betriebswirt und seit 13 Jahren in Karlsdorf-Neuthard zuhause, sieht die Familienfreundlichkeit als Ausgangspunkt seiner Politik. „Familien brauchen keinen Luxus, sie brauchen Verlässlichkeit und Nähe“, so David.
Er will Kita-Plätze ausbauen, Öffnungszeiten flexibler gestalten und sichere Wege für Kinder und Jugendliche schaffen. Dazu gehört für ihn auch bezahlbarer Wohnraum, moderne Freizeitangebote und ein besser vernetzter ÖPNV.
Auch in Mühlacker wird am 9. November gewählt – allerdings in einer Stichwahl. Nachdem im ersten Wahlgang keiner der sechs Bewerber die absolute Mehrheit erreichte, treten nun die beiden Erstplatzierten gegeneinander an: Stephan Retter und Paul Renner.
Der parteilose Stephan Retter, derzeit Erster Beigeordneter in Steinheim an der Murr, führt mit 31,89 Prozent der Stimmen das Rennen an. Er möchte Mühlacker mit solider Finanzpolitik, nachhaltiger Stadtentwicklung und transparenter Verwaltung stärken.
Besonders wichtig ist ihm, dass Kindergärten und Schulen verlässlich arbeiten können, Integration durch Vereine gefördert und Leerstände sinnvoll genutzt werden.
Der SPD-Gemeinderat Paul Renner holte im ersten Wahlgang 26,84 Prozent der Stimmen. Der stellvertretende Jugendamtsleiter aus Pforzheim will die Stadt bürgernäher, digitaler und moderner gestalten. Er setzt auf Transparenz und Dialog, will Schulen und Kitas sanieren sowie mehr Wohnraum schaffen. „Ich will Politik nah an den Menschen machen“, betont Renner.
Die Entscheidung fällt am Sonntag, 9. November. Beide Städte blicken gespannt auf die Wahl, die über die künftige kommunale Richtung entscheiden wird.