Bruchsal (pm/dk) – Am 1. März 1945, in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs, wurde Bruchsal durch einen verheerenden Luftangriff schwer zerstört. Tausend Menschen verloren ihr Leben, große Teile der Stadt wurden dem Erdboden gleichgemacht. Zum 80. Jahrestag dieses tragischen Ereignisses organisiert die Stadt Bruchsal gemeinsam mit Kirchen, Institutionen und Vereinen verschiedene Gedenkveranstaltungen, die das Erinnern und Mahnen in den Mittelpunkt stellen.
Am Samstag, 1. März, beginnt das offizielle Gedenken mit einer Kranzniederlegung um 13 Uhr vor der Gedenktafel im Atrium am Bergfried. Während um 13.50 Uhr die Bruchsaler Kirchenglocken läuten, ziehen die Teilnehmer zur Lutherkirche, wo ab 14 Uhr ein Gedenkkonzert stattfindet. Mit dabei sind der Kammerchor Bruchsal, die Posaunenchöre aus Heidelsheim und Bruchsal sowie Kantorin Barbara Ludwig. Der Eintritt zum Konzert ist frei.
Ein besonderes Highlight des Gedenkprogramms ist die Theateraufführung „Inmitten all dieser schönen Zeit“, die um 16 und 20 Uhr in der Spielstätte „Riff“ des Amateurtheaters Koralle gezeigt wird. Das Stück thematisiert das Schicksal der 15-jährigen Hildegard Wiedemann, die 1940 als erstes Bruchsaler Luftkriegsopfer starb. Regisseur Thomas Matschoß, ein Neffe von Wiedemann, verarbeitet in seinem Werk die tragische Familiengeschichte. Der Eintritt ist frei, eine Voranmeldung ist erforderlich (per E-Mail an kultur@bruchsal.de oder telefonisch unter 07251-79531).
Den gesamten Samstag über (11 bis 14 Uhr) zeigt das Kino Cineplex stündlich die Filmdokumentation „Ein grauenhafter Tag liegt hinter uns“. Auch am Sonntag, 2. März, um 18 Uhr wird der Film im Schloss Bruchsal nochmals gezeigt.
Für historisch Interessierte gibt es Sonderführungen: Um 12.30 Uhr beginnt die Führung „Schloss im Wiederaufbau“, die sich mit der Wiederherstellung des Schlosses nach dem Krieg befasst. Am Sonntag um 14.30 Uhr gibt es eine weitere Sonderführung zum Wiederaufbau des Schlosses.
Einen vertieften Blick in die Nachkriegszeit ermöglicht ein Vortrag von Dr. Tamara Frey, die am Sonntag um 11 Uhr in der Historischen Wirtschaft des Deutschen Musikautomaten-Museums über den Wiederaufbau und die Wiedereröffnung des Bruchsaler Schlosses spricht. Um 12.30 Uhr werden zudem Fundstücke aus dem Brandschutt des Jahres 1945 im Städtischen Museum präsentiert.
Mit den Veranstaltungen am 1. und 2. März möchte die Stadt Bruchsal nicht nur an die schrecklichen Ereignisse von 1945 erinnern, sondern auch eine Brücke in die Gegenwart schlagen. Die Erinnerung an die Vergangenheit soll als Mahnung für die Zukunft dienen. Weitere Informationen gibt es beim Hauptamt, Abteilung Kultur unter der Telefonnummer 07251/79-531 oder per E-Mail an kultur@bruchsal.de.