Badisches Staatstheater – Generalintendant bleibt trotz heftiger Kritik

17. Juli 2020 , 17:06 Uhr

Karlsruhe (dpa/ln) – Mit einem Protest-Spalier haben mehr als 300 Beschäftigte des Badischen Staatstheaters in Karlsruhe für einen Neuanfang an dem Haus demonstriert. „Das Vertrauen in die Theaterleitung ist zerstört“, sagte ein Orchestermitglied am Freitag bei der Protestkundgebung zu Beginn einer Verwaltungsratsitzung des Theaters. Die Demonstranten warfen Generalintendant Peter Spuhler schlechten Führungsstil und mangelhafte künstlerische Leistungen vor.

Sanierung des Badischen Staatstheaters als Nebensache 

Im Mittelpunkt der Sitzung sollte eigentlich die Sanierung des Badischen Staatstheaters stehen. Nach der massiven Kritik am Führungsstil von Spuhler steht nun aber seine Personalie im Vordergrund. Mitglieder des Gremiums berichten von einer „sehr kritischen“ Haltung gegenüber dem Intendanten; sie rechneten vor Sitzungsbeginn aber nicht mit einer personellen Neuaufstellung.

Arbeitsklima soll verbessert werden

Der Verwaltungsrat will nun etliche Maßnahmen auf den Weg bringen, um das Arbeitsklima im Badischen Staatstheater zu verbessern. Unter anderem soll es Mitarbeiterbefragungen und einen Vertrauensanwalt geben. Außerdem hat Oberbürgermeister Frank Mentrup angekündigt, einen deutlich intensiveren Kontakt zum Personalrat aufzubauen.

Das offizielle Statement des Generalintendanten Peter Spuhler zu den vorgestellten Maßnahmen des Verwaltungsrats:

„Ich bedanke mich zuallererst für das einstimmige Vertrauen des Verwaltungsrats. Ich anerkenne den Bedarf, zeitnah und nachhaltig die Maßnahmen und Veränderungen anzugehen. Das Vertrauen innerhalb des Hauses wiederherzustellen, hat oberste Priorität. Ich nehme diesen Auftrag an und  werde dafür offen, respektvoll und in Demut auf alle Kolleg*Innen, allen voran den Personalrat, zugehen, auf dass wir verantwortungsvoll gemeinsam in einen Prozess für die Zukunft eintreten.“

 

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