Baden-Württemberg fordert Milliardeninvestitionen für Europas Raumfahrt

05. Juni 2025 , 14:12 Uhr

Baden-Württemberg (pm/dk) – Raumfahrt Made in Germany: Bayern, Baden-Württemberg und Bremen haben sich gemeinsam für deutlich höhere Investitionen Deutschlands in die europäische Raumfahrt ausgesprochen. Ziel ist es, Europas technologische Souveränität zu sichern und die deutsche Spitzenposition in der internationalen Raumfahrtindustrie langfristig zu stärken.

Raumfahrt als Sicherheitsfaktor

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann sieht im Thema Raumfahrt weit mehr als nur technologische Entwicklung. Für ihn spielt die Raumfahrt eine zentrale Rolle für Sicherheit und Verteidigung: „Unser modernes Leben funktioniert nicht ohne weltraumgestützte Technologien. Und unsere Sicherheit wird maßgeblich mit Daten und Diensten aus dem All gewährleistet.“

Zwar sei Europa bei Navigation, Kommunikation und Erdbeobachtung bereits gut aufgestellt, aber: „In Zeiten von tiefen geopolitischen Verwerfungen ist gut nicht gut genug.“ Für Kretschmann steht fest, dass Europa eigenständig und unabhängig technologisch vorangehen müsse. Deutschland könne und müsse dabei im engen Schulterschluss mit den europäischen Partnern einen wesentlichen Beitrag zur technologischen Spitzenleistung leisten. Dazu brauche es laut Kretschmann ein klares Zeichen der Bundesregierung sowie ausreichende Mittel für das nationale Raumfahrtbudget.

Internationale Konkurrenz erhöht den Druck

Deutschland steht längst im globalen Wettbewerb mit Raumfahrtnationen wie den USA, China und Indien. Für die Ministerpräsidenten der drei Bundesländer ist deshalb klar: Deutschland muss in der Raumfahrt vorne mitspielen.

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder betont die Bedeutung des Themas für Zukunft und Wettbewerbsfähigkeit: „Raumfahrt bedeutet Zukunft. Mit dem Blick ins All können wir auch viel über unsere Erde lernen und neue Technologien entwickeln.“ Die Branche sei ein großer Zukunftsmarkt. Damit Deutschland im internationalen Wettbewerb vorne mit dabei bleibe, brauche es mehr Investitionen in eine nationale Raumfahrtstrategie und deutliche Zusagen für das ESA-Programm.

Für Söder ist klar: „Es geht bei Raumfahrt nicht um Science Fiction, sondern um den greifbaren wissenschaftlichen Fortschritt und neue Wirtschaftskraft. Das ist auch entscheidend für die europäische Souveränität.“

Strategische Ziele klar definiert

Die drei Länder haben in einem gemeinsamen Positionspapier zahlreiche Handlungsfelder definiert. Neben der klassischen Satellitentechnik geht es unter anderem um:

Besonderes Augenmerk legen die Länder außerdem auf den Bereich Weltraumsicherheit: Hier geht es unter anderem um Weltraumlage, Müllbeseitigung, Schutz der Infrastruktur und planetare Verteidigung.

Jetzt sind Bundesregierung und ESA am Zug

Mit ihrem gemeinsamen Vorstoß knüpfen die drei Bundesländer an den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz aus dem Dezember 2024 an und verschärfen ihre Forderungen angesichts der aktuellen geopolitischen Lage. Auf der ESA-Ministerratskonferenz in Bremen könnten nun entscheidende Weichen für Europas Raumfahrtprogramm bis 2028 gestellt werden.

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