Aus Serbien ans Klinikum Karlsruhe: „Ich will bis zur Rente hier arbeiten.“

05. Mai 2025 , 12:52 Uhr

Karlsruhe (pm/dk) – Milan Kusic ist erst seit knapp fünf Jahren in Deutschland – und leitet heute kommissarisch eine der größten Stationen am Städtischen Klinikum Karlsruhe. Der gebürtige Serbe ist ein Beispiel dafür, wie Integration in den deutschen Arbeitsmarkt gelingen kann. Für ihn war der Umzug nach Karlsruhe eine Entscheidung fürs Leben: „Am liebsten möchte ich bis zu meiner Rente im Klinikum arbeiten“, sagt der 33-Jährige.

Von Serbien nach Karlsruhe – mit Zwischenstopp in der Sprachschule

Geboren wurde Kusic 1991 in Sremska Mitrovica. Nach seiner Ausbildung zur Pflegefachkraft arbeitete er in der Intensivpflege einer Klinik für Lungenerkrankungen. 2020 fasste er gemeinsam mit seiner Frau den Entschluss, Serbien zu verlassen – der Zukunft der Familie zuliebe. „Zuerst hatte ich Norwegen im Blick, aber familiäre Verbindungen sprachen für Deutschland“, erzählt er. Unterstützung gab es von einer Berliner Vermittlungsagentur und durch einen Sprachkurs in der Heimat. Die Anerkennung seiner Ausbildung war mit bürokratischem Aufwand verbunden, aber: „Das war es wert.“

Beruflicher Neustart in Karlsruhe

Nach seiner Ankunft arbeitete Kusic zunächst auf mehreren Stationen, unter anderem in der Neurologie, Geriatrie und Chirurgie. Die Einsätze dienten der Anerkennung seines serbischen Abschlusses. „Die Stroke Unit war am Ende mein Wunschplatz – dort bin ich geblieben.“ Besonders dankbar sei er für die Hilfe seiner Kolleginnen und Kollegen sowie des International Departments am Klinikum.

Führungsverantwortung und Weiterbildung

Seit dem vergangenen Jahr leitet Kusic kommissarisch die Stroke Unit und ist gleichzeitig stellvertretende Leitung der neurologischen Doppelstation D31/D32. Damit ist er für rund 60 Mitarbeitende zuständig. Parallel hat er erfolgreich eine Fachweiterbildung in Karlsbad-Langensteinbach absolviert.

Familie, Freizeit und Karlsruhe als neue Heimat

Kusic lebt mit seiner Frau und den beiden Kindern in Karlsruhe. Die Stadt ist für ihn zur Heimat geworden: Volleyball mit der Tochter, Basketball mit dem Sohn – und viel Zeit an der frischen Luft gehören zum Alltag. Seine Frau arbeitet aktuell im Labor einer Arztpraxis und wartet auf die Anerkennung ihres Berufsabschlusses als Pflegekraft.

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