Aufpassen am Steuer: Polizei-Kontrollwoche gegen Ablenkung

06. Oktober 2025 , 04:21 Uhr

Stuttgart (dpa/tk) – Ablenkung ist die zweithäufigste Ursache tödlicher Verkehrsunfälle in Baden-Württemberg. Daher schauen die Einsatzkräfte nun noch genauer hin.

Europaweite Kontrollwoche

Wer auf der Straße unterwegs ist, sollte sich auf den Verkehr konzentrieren – und nicht aufs Handy. Um Menschen für die Gefahren durch Ablenkung während der Fahrt zu sensibilisieren, beteiligt sich Baden-Württemberg an einer europaweiten Kontrollwoche. Bis Sonntag kontrolliert die Polizei verschärft, ob Autofahrerinnen und -fahrer am Steuer elektronische Geräte wie Mobiltelefon, Tablet oder Laptop nutzen. Verstöße würden konsequent geahndet, kündigte das Innenministerium in Stuttgart an.

Keine E-Mail ist ein Menschenleben wert

Ablenkung war den Angaben nach im vergangenen Jahr die zweithäufigste Ursache tödlicher Verkehrsunfälle in Baden-Württemberg. «Keine E-Mail oder Kurznachricht ist ein Menschenleben wert», betonte Minister Thomas Strobl. Zudem warnte der CDU-Politiker: «Wer bei Tempo 50 nur zwei Sekunden lang Nachrichten auf dem Smartphone checkt, sieht 30 Meter lang nicht, was vor ihm passiert – ob vor ihm gebremst wird, die Ampel auf Rot springt oder plötzlich ein Kind auf die Fahrbahn läuft.» Unfallforscher, Polizei und Politik warnen immer wieder, dass Ablenkung im Straßenverkehr unterschätzt wird.

Die Kontrollen im Südwesten finden laut Ministerium sowohl an stationären Kontrollstellen als auch mobil statt. «Dabei strebt die Polizei Baden-Württemberg flächendeckend eine möglichst hohen Kontrolldruck an», hieß es.

Schwere Unfälle verhindern, Menschenleben schützen

Die sogenannte europaweite Roadpol-Kontrollwoche steht unter dem Motto «Focus on the Road» («Konzentrieren Sie sich auf die Straße»). Roadpol steht für «European Roads Policing Network». Es ist aus einem Zusammenschluss von Verkehrspolizeien aus der Europäischen Union hervorgegangen. Das Ziel: weniger Tote und Schwerverletzte nach Verkehrsunfällen auf Europas Straßen.

Es gehe nicht nur um Handys, sondern auch um Kopfhörer, falsch gesicherte Ladung oder unzureichend gesicherte Kinder. Auch Lastwagen- und Radfahrer seien im Fokus. Aus Sicht des Ministeriums sollen das Bewusstsein für das Thema Ablenkung und die daraus resultierenden Gefahren im Straßenverkehr geschärft und die Aufmerksamkeit der Verkehrsteilnehmenden gesteigert werden. «So sollen schwere Unfälle verhindert, die Sicherheit im Straßenverkehr erhöht und Menschenleben geschützt werden.»

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