Auch in der Region fallen alle Impftermine mit AstraZeneca weg

15. März 2021 , 14:29 Uhr

Stuttgart(pm/mt) – Baden-Württemberg hat heute die Impfzentren im Land aufgefordert, unverzüglich die Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff zu stoppen. Kurz zuvor hatte das Bundesgesundheitsministerium darüber informiert, dass die Bundesregierung aufgrund einer aktuellen Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) die Corona-Impfungen mit AstraZeneca vorsorglich aussetzt. Alleine im Landkreis Karlsruhe fallen dadurch täglich 600 Impftermine weg.

„Der Gesundheitsschutz der Menschen steht über allem“

Nach neuen Meldungen von Hirnvenen-Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung in Deutschland und Europa hält das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) weitere Untersuchungen für notwendig. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA wird entscheiden, ob und wie sich die neuen Erkenntnisse auf die Zulassung des Impfstoffes auswirken. „Selbstverständlich haben wir sofort reagiert und die Impfung in Baden-Württemberg gestoppt. Der Gesundheitsschutz der Menschen steht über allem“, so Gesundheitsminister Manne Lucha am Montag in Stuttgart. Alle Termine würden abgesagt, auch jene für die Zweitimpfungen.

Auffällige Häufung von seltenen Hirnvenen-Thrombosen

In seiner Stellungnahme äußert sich das PEI wie folgt: „Das PEI empfiehlt nach intensiven Beratungen zu den in Deutschland und Europa aufgetretenen schwerwiegenden thrombotischen Ereignissen die vorübergehende Aussetzung der Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff AstraZeneca. Gegenüber dem Stand vom 11.03.2021 sind inzwischen weitere Fälle (Stand: Montag, den 15.03.2021) in Deutschland gemeldet worden. Bei Analyse des neuen Datenstands sehen die Expertinnen und Experten des Paul-Ehrlich-Instituts jetzt eine auffällige Häufung einer speziellen Form von sehr seltenen Hirnvenen-Thrombosen (Sinusvenenthrombose) in Verbindung mit einem Mangel an Blutplättchen (Thrombozytopenie) und Blutungen in zeitlicher Nähe zu Impfungen mit dem COVID-19-Impfstoff AstraZeneca. Die Daten werden von der Europäischen Arzneimittelagentur (European Medicines Agency, EMA) weiter analysiert und bewertet. Bis zum Abschluss der Bewertung durch die EMA werden die Impfungen mit dem Covid-19-Impfstoff von AstraZeneca in Deutschland ausgesetzt. Die heutige Entscheidung betrifft sowohl Erst- als auch Folgeimpfungen. Das Paul-Ehrlich-Institut weist darauf hin, dass Personen, die den COVID-19-Impfstoff AstraZeneca erhalten haben und sich mehr als vier Tage nach der Impfung zunehmend unwohlfühlen z.B. mit starken und anhaltenden Kopfschmerzen oder punktförmigen Hautblutungen, sollten sich unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben.“

Anzeige

Das könnte Dich auch interessieren

17.12.2025 35,5 Millionen Euro für Karlsruher Gleise: VBK-Strecken werden grundlegend erneuert Karlsruhe (pm/dk) - Gute Nachrichten für Karlsruhes Nahverkehr: Bund und Land fördern die Grunderneuerung von zwei wichtigen Straßenbahnstrecken der Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK) mit insgesamt rund 35,5 Millionen Euro. Oberbürgermeister Dr. Frank Mentrup sieht darin einen wichtigen Schritt für eine klimafreundliche Mobilität in der Stadt. 17.12.2025 25.000 Euro für die Kultur: Freundeskreis stärkt die SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe (pm/dk) - Rund 300.000 Besucherinnen und Besucher kommen jedes Jahr zu den SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe. Damit das spektakuläre Medienkunst-Event auch künftig kostenfrei, vielfältig und auf hohem Niveau bleibt, gibt es jetzt kräftige Unterstützung aus der Stadtgesellschaft: Der Freundeskreis SCHLOSSLICHTSPIELE Karlsruhe e. V. hat eine Spende in Höhe von 25.000 Euro übergeben. 17.12.2025 Auto von Straßenbahn in Mühlburg mitgeschleift Karlsruhe (er24/tk) - Ein Autofahrer hat beim Wendemanöver in Mühlburg eine Straßenbahn übersehen. Der Zug erfasst das Fahrzeug. Glücklicherweise wird niemand verletzt. 16.12.2025 Einsatz in Karlsruhe: Wohnung von mutmaßlichem IS-Anhänger durchsucht Karlsruhe (dpa/dk) - Früher Morgen, mehrere Durchsuchungen, ein sichergestelltes Handy – und am Ende kommt der Verdächtige wieder frei: In Karlsruhe hat das Landeskriminalamt Baden-Württemberg die Wohnung eines mutmaßlichen IS-Anhängers durchsucht. Hintergrund sind Hinweise auf mögliche Anschlagspläne.