78. Jahrestag der Bombardierung Pforzheims im Zweiten Weltkrieg

24. Februar 2023 , 04:40 Uhr

Pforzheim (pm/tk) – In Pforzheim ist der verheerenden Bombennacht aus dem Zweiten Weltkrieg gedacht worden. Die zentrale Gedenkfeier fand wie immer auf dem Hauptfriedhof statt. Die Polizei zieht eine positive Bilanz: bei den Kundgebungen blieb es friedlich.

Gedenkfeier am Hauptfriedhof

Bei der zentralen Gedenkfeier auf dem Hauptfriedhof anlässlich der Zerstörung Pforzheims am 23. Februar 1945 hat Oberbürgermeister Peter Boch in seiner Rede vor rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an die mehr als 17.600 Menschen erinnert, die in Pforzheim und darüber hinaus zu Tode kamen. Die Bombardierung Pforzheims, die in nur 20 Minuten das Leben von einem Viertel der Bevölkerung ausgelöscht hat, jährte sich um 78. Mal. „Wir erinnern heute an unsere Verstorbenen und bekennen uns dazu, die Erinnerung an den 23. Februar und seine Vorgeschichte auch in Zukunft zu bewahren“, so der Rathauschef. Er kam auch auf den aktuellen Krieg in Europa zu sprechen: „Wir können heute nicht der Zerstörung unserer Stadt am 23. Februar 1945 gedenken, ohne zugleich mit dem Leid in der Ukraine mitzufühlen.“ Wir in Pforzheim seien dem Frieden verpflichtet. Der 23. Februar sei ein Tag des gemeinsamen Gedenkens und des Mahnens vor den Auswirkungen von Krieg und Gewalt. „Diese Botschaft ist heute so wichtig wie lange nicht“, sagte Oberbürgermeister Boch.

Kränze niedergelegt

Im Anschluss sprach auch die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages und Hamburger Bundestagsabgeordnete Aydan Özoğuz zu den Anwesenden. Oberbürgermeister Peter Boch legte im Namen der Bürgerschaft Pforzheims in würdigem Gedenken an alle Opfer des Krieges einen Kranz nieder. Die Repräsentanten aus Gernika legten als Zeichen der Versöhnung einen Kranz nieder. „Les amis de Pforzheim“ gedachten mit einem Kranz der Toten aus den Vogesengemeinden La Bresse, Cornimont und Ventron. Auch die Deutsch-Europäischen Gesellschaften, die Feuerwehr Pforzheim, die Polizei, das Deutsche Rote-Kreuz sowie die Jüdische Gemeinde Pforzheim legten einen Kranz nieder.

Versammlungen zum 78. Jahrestag

Das Polizeipräsidium Pforzheim zieht ein positives Fazit. Die angemeldeten Versammlungen verliefen insgesamt friedlich und störungsfrei. In der Bahnhofstraße begann gegen 17:00 Uhr die erste Kundgebung und anschließendem Aufzug, der auf dem Marktplatz endete.

Für 17:30 Uhr war eine weitere Versammlung angemeldet, zu der sich rund 200 Personen am Hauptbahnhof einfanden. Im Anschluss an die Auftaktkundgebung hätte sich ein Aufzug in Richtung Wartberg anschließen sollen. Allerdings waren einige Teilnehmer vermummt, zum Teil wurden auch Quarzhandschuhe angelegt. Weiterhin wurden die versammlungsrechtlichen Auflagen nicht beachtet. Nachdem die Polizeibeamten konsequent einforderten, dass die Auflagen als Voraussetzung für den Beginn des Aufzugs eingehalten werden, erklärte der Versammlungsleiter kurzfristig die Versammlung für beendet. In der Folge liefen weiterhin rund 200 Personen in mehreren Gruppen in Richtung Wartberg. Mit Ausnahme von vereinzeltem Abfeuern von Pyrotechnik verhielten sich die Personen insgesamt friedlich.

Ab 19:45 Uhr entzündeten rund 40 Teilnehmer der angemeldeten Versammlung auf dem Wartbergplateau Fackeln.

Bei der Kundgebung der Stadt Pforzheim in Form eines Lichtermeers auf dem Marktplatz hatten sich ab 18:30 Uhr mit rund 400 Personen die mit Abstand meisten Teilnehmer eingefunden. Das Lichtermeer endete um 20:15 Uhr.

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