6 Monate ChatGPT - wie verändert KI unser Leben?

29. Mai 2023 , 12:55 Uhr

Region (dpa/svs) – Es ist genau sechs Monate her, dass der Textroboter ChatGPT für die breite Masse veröffentlicht wurde. Seitdem ist das Thema Künstliche Intelligenz in aller Munde und es vergeht kein Tag ohne neue KI-Schlagzeilen. Wie haben sechs Monate ChatGPT die Welt schon verändert, welche Ängste, welche Hoffnungen sind berechtigt? Und wie geht es jetzt weiter? „KI wird den Menschen nie und nimmer ersetzen, allenfalls nur schwach kopieren können“, sagt der Hamburger Zukunftsforscher Horst Opaschowski und sieht in der Technologie der Künstlichen Intelligenz (KI) nicht in jedem Fall eine Bedrohung.

«Auf der kreativen Höhe des Menschen ist die KI noch nicht»

Beim Musikproduzieren gibt Künstliche Intelligenz (KI) nach Einschätzung eines Experten noch nicht den Ton an. «Auf der kreativen Höhe des Menschen ist die KI noch nicht», sagte der offiziell verabschiedete aber bis zum Sommer noch tätige Künstlerische Direktor der Mannheimer Popakademie, Udo Dahmen. Die Zukunft der Digitalisierung im Musikbereich sieht der 71-Jährige ambivalent. Sie könne zwar die Produktion von Mainstream-Musik erleichtern, sagte er. Aber das führe auch zu einer gewissen Austauschbarkeit der Musik. Mit dem wiedererwachten Interesse an Schallplatten gebe es auch eine Gegenbewegung zur Digitalisierung, sagte Dahmen, der auch Vizechef des Deutschen Musikrates ist.

«KI wird den Menschen nie ersetzen»

Der Hamburger Zukunftsforscher Horst Opaschowski sieht in der Technologie der Künstlichen Intelligenz (KI) nicht in jedem Fall eine Bedrohung. Sie sei «aber ein Risikofaktor», sagte der 82-Jährige im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur KNA. «KI wird den Menschen nie und nimmer ersetzen, allenfalls nur schwach kopieren können. Wohl wird sie vieles in der Gesellschaft zum Guten oder Schlechten verändern. Daher müssen wir Antworten auf die Fragen finden, ob diese Veränderungen moralisch gut sind, ob sie sozial gerecht sind und ob sie das Leben besser und lebenswerter machen.»

Seine eigene Einstellung zur Zukunft ist für Opaschowski schon berufsbedingt eindeutig. «Ein Zukunftsforscher, der nicht an einen Wandel zum Besseren glaubt, kann seinen Job an den Nagel hängen», sagte er. «Ich habe wahrscheinlich schon bei meiner Geburt eine positive Einstellung zum Leben in die Wiege gelegt bekommen.»

Das Opaschowski Institut für Zukunftsforschung (OIZ) in Hamburg führt regelmäßig Befragungen in der Bevölkerung durch. An diesem Mittwoch erscheint Opaschoskwis Buch «Besser leben statt mehr haben».

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