46 Messerstiche - Urteil im Mord von Kleinsteinbach erwartet

05. Februar 2025 , 04:26 Uhr

Karlsruhe (dpa/tk) – Nach dem Mord an einem 63-Jährigen in Pfinztal wird heute das Urteil gegen ein angeklagtes Ehepaar erwartet. Im Streit um die Trennung ihrer Kinder sollen sie den Schwiegervater ihrer Tochter umgebracht haben.

Eheleuten droht lebenslang

Die Staatsanwaltschaft hat in dem Mordprozess vor dem Landgericht Karlsruhe eine lebenslange Freiheitsstrafe für die beide Deutschen gefordert. Dem hat sich der Sohn des Opfers als Nebenkläger angeschlossen.

Die Verteidigung des 52 Jahre alten Mannes hatte den Angaben nach wegen Totschlags in einem minder schweren Fall eine Freiheitsstrafe von acht Jahren gefordert. Der Angeklagte hatte zum Prozessauftakt im Dezember die Tat gestanden. Die Verteidigung der 45-jährigen Ehefrau habe auf Freispruch plädiert.

46 Messerstiche im Wald

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Ehepaar vor, das Opfer am 1. Februar 2024 in einem Wald bei Kleinsteinbach mit Pfefferspray kampfunfähig gemacht zu haben. Dann hätten die beiden den 63-Jährigen mit einem Klappmesser massiv attackiert und durch 46 Stiche und Schnitte getötet.

Ein Spaziergänger hatte die Leiche entdeckt. Rund zwei Wochen später wurde das verdächtige Ehepaar am Flughafen Straßburg festgenommen.

Angeklagter: «Ich war wie von Sinnen»

In einer Erklärung des angeklagten Mannes, die sein Anwalt vor Gericht verlas, bedauerte er die Tat und sagte: «Ich war wie von Sinnen.» Er habe den Vater seines Schwiegersohns getötet, weil er von diesem bei einem Treffen im Wald bedroht und angriffen worden sei.

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