Legalize it! SPD und Grüne planen Cannabis-Legalisierung - die FDP macht Druck
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Liberale drängen auf Liberalisierung
Man könne «nicht ewig darauf warten, dass wir vorab Signale aus Europa bekommen, bis wir endlich gesetzgeberisch tätig werden», sagte FDP-Gesundheitsexperte Ullmann. Der Weg der Ampel-Koalition sei «legal und legitim» und werde entsprechend auch in Europa bestehen.
EU-Recht im Weg
SPD, Grüne und FDP hatten in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart, «die kontrollierte Abgabe der Droge an Erwachsene zu Genusszwecken in lizenzierten Geschäften» einzuführen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte im Herbst die ersten konkreten Ideen zur Umsetzung präsentiert (Eckpunkte). Der nächste Schritt wäre ein fertiger Gesetzentwurf. Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass Brüssel in einem sogenannten Notifizierungsverfahren (Prüfung) ein Veto gegen die deutschen Pläne einlegt, sollten diese nach Auffassung der Kommission EU- und internationalem Recht widersprechen. Darauf setzt die Union, die gegen eine Legalisierung ist.
30 Gramm
Cannabis und der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) sollen Lauterbachs Plänen zufolge rechtlich nicht mehr als Betäubungsmittel eingestuft werden. Erwerb und Besitz von bis zu 30 Gramm «Genusscannabis» sollen straffrei, privater Eigenanbau in begrenztem Umfang erlaubt und ein Verkauf an Erwachsene in «lizenzierten Fachgeschäften» und möglicherweise auch Apotheken möglich werden. Sollten alle Fragen geklärt werden können, ist mit einer Freigabe ab 2024 zu rechnen.