Raupen – die neue welle https://www.die-neue-welle.de Immer deine Lieblingsmusik. Wed, 14 May 2025 10:48:54 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.2 Gespinstmotten breiten sich auch in der Region aus – Stadt Stutensee gibt Entwarnung https://www.die-neue-welle.de/gespinstmotten-breiten-sich-auch-in-der-region-aus-stadt-stutensee-gibt-entwarnung-1460617/ Wed, 14 May 2025 10:48:54 +0000 https://www.die-neue-welle.de/?p=1460617 Stutensee (pm/dk) – Wer in diesen Tagen silbrig umhüllte Sträucher oder nahezu blattlose Bäume sieht, könnte meinen, sie seien krank oder abgestorben. Doch in vielen Fällen steckt nur ein natürlicher Frühlingsgast dahinter: die Gespinstmotte. Auch in Stutensee wurden zuletzt vermehrt befallene Gehölze entdeckt – ein typisches Bild im späten Frühjahr.

Auffällige Gespinste – aber keine Gefahr für den Baum

Die Raupen der Gespinstmotten leben in Gruppen und überziehen ganze Sträucher mit einem dichten, weißen Netz. Dabei fressen sie sämtliche Blätter ab – besonders gern von Traubenkirschen, Pfaffenhütchen oder auch Obstbäumen. Das kann dramatisch aussehen, ist aber meistens völlig unbedenklich. Die betroffenen Pflanzen treiben meist schon wenige Wochen später – spätestens rund um den Johannistag (26. Juni) – erneut aus.

Nicht mit dem Eichenprozessionsspinner verwechseln

Häufig wird die Gespinstmotte mit dem Eichenprozessionsspinner verwechselt, dessen Haare gesundheitsschädlich sein können. Doch Entwarnung: Gespinstmotten befallen keine Eichen, und ihre Raupen sind für den Menschen harmlos.

Umweltfreundlicher Umgang empfohlen

Von chemischen Mitteln rät die Stadtverwaltung dringend ab. „Der Einsatz von Insektengiften ist in der Regel nicht nur wirkungslos, sondern schädigt auch andere, nützliche Insekten“, heißt es. Wer Obstbäume schützen möchte, kann frühzeitig die Raupen absammeln, bevor sich das Gespinst vollständig ausgebildet hat. Danach ist eine Bekämpfung kaum noch sinnvoll.

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Mit Meisen gegen Eichenprozessionsspinner – Versuch in Rheinstetten https://www.die-neue-welle.de/mit-meisen-gegen-eichenprozessionsspinner-versuch-in-rheinstetten-1342439/ Mon, 03 Mar 2025 09:39:11 +0000 https://www.die-neue-welle.de/?p=1342439
Im Kampf gegen die Raupen des Eichenprozessionsspinners und ihre giftigen Brennhaare kann man auf Meisen als natürliche Feinde setzen. Das ist billiger und besser als Insektizide.

Die Natur kann helfen

Meisen als natürliche Fressfeinde der Raupen – das spare Kosten im Vergleich etwa zum Absaugen der Gespinste und sei schonender als das vorsorgliche Versprühen giftiger Mittel, wie es vielerorts auch in Baden-Württemberg gemacht wird, erklärte Stefan Eisenbarth der Deutschen Presse-Agentur. «In den nächsten Wochen ist noch Zeit, Nistkästen aufzuhängen.»

Praxisversuch in Rheinstetten

Der Gärtnermeister, frühere Abteilungsleiter bei der Stadt Rheinstetten und Mitglied im Naturschutzbund Nabu hat einen Praxisversuch gemacht und Kosten einiger Maßnahmen verglichen. Dabei schneidet die natürliche Bekämpfung nach seinen Zahlen günstiger ab.

Bevor Eichenprozessionsspinner zu Nachtfaltern werden, bilden die Raupen Brennhaare. Das kann dem Nabu zufolge ab Ende April/Anfang Mai geschehen. Die Haare werden mit dem Wind verteilt. Sie enthalten Nesselgift, das zum Beispiel juckende und entzündliche Hautausschläge auslösen kann. Wer die Haare einatmet, kann Atemnot bekommen. Bei besonders empfindlichen Menschen kann die Reaktion bis zum anaphylaktischen Schock führen.

Insektizide töten auch andere Tiere

Vor vier Jahren habe er an 120 Eichen 36 Nistkästen für Kohl- und Blaumeisen verteilt, erläuterte Eisenbarth. Diese seien im vergangenen Jahr alle belegt gewesen und es habe keinen Befall durch Eichenprozessionsspinner gegeben.

«Meisen holen gerne die Raupen des Eichenprozessionsspinners als Nahrung und als Futter für ihre Jungen bis zum dritten Larvenstadium, bevor die Brennhaare ausgebildet werden», erklärte er. Für die jährliche Abschreibung der Anschaffungskosten, Arbeitszeit und Fahrzeugkosten für die Reinigung und Kontrolle der Nistkästen kalkuliert er rund 550 Euro im Jahr.

Im Vergleich dazu verursacht eine prophylaktische Behandlung mit Insektiziden seinen Angaben zufolge jährliche Kosten von 60 bis 200 Euro je Baum. «Es müssen alle Eichen in einem Bestand gespritzt werden. Je nach Höhe der Bäume muss auch ein Hubsteiger dazu verwendet werden, damit alle Pflanzenteile mit dem Spritzmittel benetzt werden können», erklärte Eisenbarth. «Der Nachteil ist, dass auch Raupen von anderen Falterarten abgetötet werden.»

Wenn man von einem Befall von 30 Prozent der Eichen ausgeht, kämen beim Absaugen der Raupen Kosten von rund 12.600 Euro zusammen. Die Ersparnis sei also jeweils immens, machte der Experte deutlich.

Auch andere natürliche Feinde denkbar

Dennoch greifen viele Kommunen eher zum Gift. Alexander Land von der Abteilung Grünflächen der Stadt Göppingen erklärte dies damit, dass nach dortigem Kenntnisstand noch nicht eindeutig nachgewiesen sei, dass durch entsprechende Vogelarten größere Populationen der Raupen vertilgt würden.

Auch manche Wespen-, Raupenfliegen- und Käferarten könnten als natürliche Feinde fungieren, erläuterte Land. «Personell bedingt konnten solche Konzeptionen mit Nützlingen und Nistkästen nicht weiter verfolgt werden, wären jedoch eine gute Ergänzung.»

Aus Karlsruhe hieß es, nur wenige Vogelarten würden die Raupen fressen. Neben dem in Deutschland seltenen Wiedehopf sei vor allem der Kuckuck ein prominenter Gegenspieler auch späterer Raupenstadien. «Beide Vogelarten können den Eichenprozessionsspinner aber nicht wirksam eindämmen.»

Auch dieses Jahr Gifteinsätze geplant

In Göppingen werden den Angaben nach 71 Eichen mit mehrjährigem Befall an Orten wie Kitas und Schulen, wo viele Menschen unterwegs sind, mit einer Gebläsespritze vorbeugend mit einem Biozid behandelt. Dieses werde auch im ökologischen Landbau verwendet. 2024 seien dafür 26 Euro pro Baum bezahlt worden. Dieser Satz ist deutlich niedriger als bei Eisenbarth. Dennoch wären die Kosten in Summe höher als bei den angesetzten Ausgaben für Nistkästen.

Karlsruhe hat im vergangenen Jahr nach Angaben eines Sprechers 2.646 Eichen mit einem Biozid behandelt, das als Häutungshemmer wirke und so die Weiterentwicklung verhindere. Das habe 22.490,40 Euro netto gekostet. Auch für dieses Jahr gebe es entsprechende Pläne. «Eine Prophylaxe macht nur dann Sinn und führt zum Erfolg, wenn sie regelmäßig wiederholt wird.»

Unauffällige Schmetterlinge mit buschigem Kopf

Durch den Klimawandel breitet sich die Nachtfalter-Art mit der Fachbezeichnung Thaumetopoea processionea laut Nabu immer weiter in Deutschland aus. Die Larven sind anfangs braun-gelblich und haben nach mehreren Häutungen einen breiten dunklen Streifen auf dem Rücken. Im letzten Stadium vor der Verpuppung sind die Raupen bis zu fünf Zentimeter lang. Sie kommen meist in großen Ansammlungen, sogenannten Nestern, auf Eichen vor.

Die Falter sind relativ unauffällig braun-grau, mit buschigem Kopf und einigen schwachen Querstreifen auf den Vorderflügeln. Ihre Flügelspannweite beträgt etwa 30 Millimeter. Sie fliegen zwischen Ende Juli und Anfang September.

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