Pollenallergie – die neue welle https://www.die-neue-welle.de Immer deine Lieblingsmusik. Mon, 25 Mar 2024 08:55:41 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.8.2 Mehr Menschen in Baden-Württemberg leiden unter Heuschnupfen https://www.die-neue-welle.de/mehr-menschen-in-baden-wuerttemberg-leiden-unter-heuschnupfen-735108/ Mon, 25 Mar 2024 08:55:41 +0000 https://www.die-neue-welle.de/?p=735108 Stuttgart (pm/svs) – Längst fliegen Pollen von Hasel oder auch Erle vielerorts durch die Lüfte und sorgen bei Allergikern für juckende Augen, Niesattacken oder gar Atemnot. Dabei nimmt die Zahl der Betroffenen in Baden-Württemberg stetig zu, wie Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigen. So stieg der Anteil der Pollenallergiker unter den Versicherten von 2012 auf 2022 um 10,3 Prozent – bei Männern um 8,6 Prozent, bei Frauen um 11,5 Prozent.

Zahl der Allergiker in den letzten zehn Jahren gestiegen

Im Bundesdurchschnitt hat sich der Anteil Betroffener innerhalb dieser zehn Jahre um 14,3 Prozent erhöht. Damit liegt Baden-Württemberg unter dem deutschlandweiten Anstieg und hat im Ländervergleich die drittniedrigste Steigerungsrate – nach dem Saarland (4,2 Prozent) und Hamburg (8,4 Prozent). Die höchste Steigerungsrate verzeichnet Sachsen-Anhalt (25,5 Prozent). Insgesamt wurde bei jeder/m 18. im Südwesten eine Pollenallergie, auch Heuschnupfen genannt, diagnostiziert.

Bei Heuschnupfenpatientinnen und -patienten kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems auf herumfliegende, eigentlich harmlose Pollen. Solche sogenannten Allergene können von Laubbäumen und Sträuchern wie Birke und Esche stammen, aber auch von Getreide, Gräsern und Kräutern wie Roggen, Beifuß und Wegerich. Der Körper bekämpft sie wie Krankheitserreger. In der Folge treten allergische Reaktionen der Nasenschleimhaut und Bindehaut auf, die zu Fließschnupfen, verstopften Atemwegen, geschwollenen Augen bis hin zu Asthma führen können.

Frühling im Winter – Situation Betroffener verschärft sich

Laut Deutschem Wetterdienst war der Februar 2024 hierzulande der wärmste Februar seit Beginn der regelmäßigen Wetteraufzeichnungen. Kein Wunder, dass Hasel, Pappel & Co. frühzeitig die Pollenproduktion in Gang gesetzt haben, die für die Natur lebenswichtig ist. „Die Leidenszeit für Pollenallergiker hat sich durch den Klimawandel und die damit verbundene Erderwärmung verlängert. Der Winter bietet längst keine Verschnaufpause mehr, da Pollen nahezu ganzjährig aktiv sind“, sagt Apotheker Sven Seißelberg von der KKH. „Auch die zunehmende Menge und Konzentration der Pollen durch die Klimaveränderungen erhöhen die Belastung für Heuschnupfengeplagte.“ Ebenfalls auf das Konto des Klimawandels geht die Ausbreitung neuerer Pflanzen mit hohem Allergiepotential wie der Beifuß-Ambrosie.

Heuschnupfen sollte behandelt werden. Andernfalls besteht das Risiko, dass sich daraus allergisches Asthma entwickelt. Entscheidend ist es zunächst festzustellen, auf welche Pollen Betroffene allergisch reagieren. Dies können Hausärztin, Hausarzt oder Allergologen mittels spezieller Tests ermitteln. Dann kann eine medikamentöse Behandlung zur Linderung der Beschwerden erfolgen. „Pollenallergiker sollten sich in der Hauptsaison informieren, wann und wo sie mit welchen Pollen verstärkt rechnen müssen, sprich wie hoch ihr jeweiliges Allergierisiko für den Tag ist. Dementsprechend können sie Aufenthalte im Freien besser planen und Orte mit erhöhter Pollenaktivität am Wochenende oder auch für Urlaube gezielt meiden“, rät Apotheker Seißelberg. Informationen über die Pollenbelastung bieten zum Beispiel die aktuellen Pollenflugprognosen vom Deutschen Wetterdienst und von der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst. „Es kann auch sinnvoll sein, rechtzeitig vor Aufenthalten im Freien die ärztlich verordneten Antiallergika wie Antihistaminika oder Kortison-Sprays zu nehmen. So lassen sich quälende Symptome frühzeitig eindämmen.“

Manko Medikamentenknappheit erneut zu erwarten?

Im vergangenen Jahr waren nach dem Start der Pollenflugsaison einige rezeptpflichtige Medikamente gegen Heuschnupfen knapp. „Auch aktuell gibt es bereits einen Engpass beim Asthma-Notfallspray Salbutamol“, erklärt Sven Seißelberg. „Daher ist es sinnvoll, einen gewissen Vorrat der benötigten Arzneimittel anzulegen. Dabei gilt: Je früher, desto besser, das heißt idealerweise bereits im Winter die erforderlichen Medikamente für die kommende Saison besorgen. Dann laufen Sie nicht Gefahr, in der Akutphase mit verstopfter Nase und aufgequollenen Augen in der Apotheke leer auszugehen.“ Am besten rechtzeitig einen Vermerk im Kalender machen, um gut vorbereitet in die Saison 2025 zu starten.

 

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Immer mehr Pollenallergiker: Das kann eure Beschwerden lindern https://www.die-neue-welle.de/immer-mehr-pollenallergiker-das-kann-eure-beschwerden-lindern-387060/ Tue, 27 Feb 2024 04:27:01 +0000 https://dieneuewelle.prod.welocal.cloud/immer-mehr-pollenallergien-das-kann-eure-beschwerden-lindern-387060/ Region (lea/dpa) – Wer eine Allergie hat, muss aktuell stark sein: Die Pollensaison hat begonnen- momentan fliegen vor allem die Hasel und Erle. Wer damit Probleme hat, sollte dringend die Pollenvorhersage studieren, bevor er raus geht. Aber auch zu Hause kann ich allergische Reaktionen verhindern. Schuld an den vielen Pollen sind mitunter die warmen Winter. Denn durch sie verlängert sich die Pollensaison. Dazu kommen invasive Baumarten, die eigentlich in trockenen und warmen Regionen der Erde heimisch sind, jetzt aber auch in Deutschland Wurzeln schlagen. Ihre Pollen rufen noch stärkere Allergiereaktionen hervor, als Erle, Birke, Hasel und Co. Machtlos ausgeliefert sind die Allergiker unter euch ihren Symptomen aber nicht, erklärt ein Karlsruher Apotheker.

Pollen immer früher

Die Zeit, in der Pollen fliegen können, beginnt früher und endet vergleichsweise spät. Grund dafür ist der verfrühte Blühbeginn der Pflanzen und Bäume. Angeregt durch immer wärme werdendes Klima treibt die Natur wesentlich früher aus als vor einigen Jahrzehnten. Und auch die Pollenkonzentration pro Tag nimmt zu: Vor allem die Menge der Haselnuss- und Birkenpollen steigt an.

Nonstop Allergiebeschwerden durch invasive Pflanzen

„Außerdem verändert sich durch den Klimawandel die Vegetation. Hier verbreiten sich Bäume, zum Beispiel der Götterbaum, die wirklich starke Allergiereaktionen hervorrufen können“, so Hawighorst-Knapstein. Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz warnt zudem vor dem „beifußblättrigen Traubenkraut“. Es stammt aus Nordamerika und hat sich bereits in weiten Teilen Deutschlands ausgebreitet.

Über die konkreten Orte, an denen die Pflanze wächst, ist hingegen „derzeit noch recht wenig bekannt“, so das Bundesministerium. Klar ist aber, dass die Pollen des Krauts zu den stärksten Allergie-Auslösern in Deutschland zählen. Allergiker, die eine Kreuzallergie mit dem beifußblättrigen Traubenkraut haben, leiden daher fast das ganze Jahr an Beschwerden.

Allergie-Hotspot in Städten

Daneben sind Städte wahre Allergie-Hotspots. Denn laut einer Studie können Feinstaub und Stickoxide die Allergene in Pollen verändern. So werden sie aggressiver und weisen dadurch eine höhere Allergenität auf. Bei Birkenpollen konnte dieses Phänomen bereits nachgewiesen werden. „Der Mensch auf dem Land hat gegenüber dem Menschen in der Stadt in Bezug auf Allergiereaktionen durchaus Vorteile“, so Hawighorst-Knapstein.

Solange auf dem Land in der Landwirtschaft nicht allzu viele Stickstoffoxide zum Düngen genutzt werden, fügt sie an. Denn der Feinstaub in der Stadt führt zu einer höheren Entzündungsneigung der Schleimhäute. Ist man dann noch allergisch auf Pollen, reagiert das Gewebe überempfindlich. Die Allergiereaktion kann dadurch extremer ausfallen.

Das kann helfen

Ganz beschwerdefrei geht es zwar meistens nicht, aber ein paar Hausmittel und Medikamente versprechen zumindest Linderung. Der Karlsruher Apotheker Henrik Rohde kann eine Nasenspülung wärmstes empfehlen: „Das ist sinnvoll, weil Pollen dadurch von den Schleimhäuten gespült werden können“, erklärt er.

Des Weiteren gebe es Nasensprays, die präventiv das Einwirken von Pollen auf die Nasenschleimhäute verhindern können. „Ein guter Hausmittetipp ist übrigens das Lüften“, so Rohde weiter. In der Stadt solle der Betroffene eher morgens früh zwischen sechs und acht Uhr lüften. Auf dem Land sei es aufgrund der Winde genau umgekehrt: „Da empfiehlt es sich eher, abends die Fenster zu öffnen.“

Abends vor dem Schlafen noch mal die Haare waschen, so bleiben lästige Pollen nicht über Nacht als ungebetener Gast im Bett. „Und Kleidung, die man tagsüber getragen hat, sollte man nicht ins Schlafzimmer bringen.“ Regelmäßiges Staubsaugen, Luftfilter oder Pollenschutzgitter würden auch Linderung versprechen, so der Apotheker. „Aber wenn die betroffene Person wirklich dauerhaft unter allergischen Symptomen leidet, sollte die Therapie mit einem Arzt besprochen werden. Eine Desensibilisierungstherapie kann da helfen.“ Auf dauerhaft frostige, schneebedeckte Winter ist in nächster Zeit zumindest nicht zu setzen.

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