Es gibt Kinder, die nicht in ihrer Familie leben können, weil die Eltern Probleme haben. Deshalb brauchen sie Sicherheit und Geborgenheit, die sie in einer Pflegefamilie finden können.
In der ganzen Region fehlen Pflegefamilien. Der Bedarf ist groß. Wir haben alle Infos und wichtigen Links zum Thema zusammengetragen.
Die Vollzeitpflege
Wenn Kinder in Pflegefamilien kommen, müssen sie eine neue Beziehung mit ihnen zunächst fremden Menschen eingehen. Jedes dieser Kinder bringt seine eigene Geschichte, seine eigenen Erfahrungen, seine eigenen Beziehungen mit. Wenn es Pflegefamilien gelingt, dies anzuerkennen und sich beide Familien respektieren, wird sich das Kind wohlfühlen können. Pflegeeltern zu sein heißt, dem Kind beizustehen, mit seiner Wirklichkeit leben zu lernen und es zu fördern und zu unterstützen. Es bedeutet geduldig zu sein, nicht auf alle Fragen gleich eine Antwort zu haben.
Pflegeeltern sollten Freude am Zusammenleben mit Kindern haben und auch die schönen Momente genießen können. Die Pflegefamilie ist auf ihrem Weg mit dem Kind nicht allein, denn der Pflegekinderdienst berät und unterstützt die Pflegefamilie. Die Tätigkeit wird vergütet.“ In Elterngruppen lernen sie andere Familien kennen. Der Austausch bei Wochenendseminaren, Fortbildungen und Supervisionen ist wichtig, unterstützt und vermittelt:
„Wir sind eine besondere Familie unter vielen anderen Familien.“
Die Bereitschaftspflege
Wenn akute Notsituationen in Familien auftreten, die den weiteren Verbleib des Kindes in der Herkunftsfamilie nicht zulassen, kann die Aufnahme eines Kindes in Bereitschaftspflege erforderlich sein – zu jeder Tages- und Nachtzeit. Das ist beispielsweise der Fall, wenn Eltern aus gesundheitlichen Gründen oder aufgrund sozialer Problemlagen vorübergehend ausfallen und das Kindeswohl deshalb gefährdet ist. Die Aufnahme geschieht entweder mit der Zustimmung
der sorgeberechtigten Eltern, oder zum Schutz des Kindes manchmal auch gegen den Willen der Eltern. Der Aufenthalt eines Kindes in der Bereitschaftspflegefamilie ist nur so lange vorgesehen, bis entweder die Rückkehr nach Hause möglich ist, oder eine geeignete Vollzeitpflegefamilie, Erziehungsstelle oder ein Platz in einer Heimeinrichtung gefunden wurde. Die Bereitschaftspflegefamilien des Pflegekinderdienstes der Stadt Karlsruhe nehmen Kinder im Altersbereich.
Was bedeutet das für Kinder?
Zunächst bedeutet die plötzliche Herausnahme für die Kinder den Verlust der gewohnten Erziehungspersonen und der vertrauten Umgebung. In dieser Übergangsphase brauchen Kinder:
- Begleitung und Unterstützung
- einen sicheren Ort der Geborgenheit
- eine verlässliche Tagesstruktur
- ein Beziehungsangebot, welches sich nach den Bedürfnissen des Kindes richtet.
Aufgaben einer Bereitschaftspflegefamilie
Die Bereitschaftspflegefamilie arbeitet eng mit dem Jugendamt zusammen und erbringt in dessen Auftrag durch die Betreuung und Erziehung des Kindes eine Leistung der öffentlichen Jugendhilfe. Neben der Versorgung und Betreuung des Kindes im Alltag soll möglichst viel Vertrautes für das Kind beibehalten bleiben. Es soll weiterhin in die Kindertagesstätte oder Schule gehen können. Darüber hinaus soll die Beziehung zu den Eltern und Geschwistern während der Bereitschaftspflege durch regelmäßige Kontakte aufrecht erhalten bleiben und gefördert werden.
Die Bereitschaftspflegeeltern sichern die gesundheitliche Versorgung des Kindes durch Wahrnehmung der Vorsorgeuntersuchungen. Sofern zur Förderung des Kindes Diagnosen oder Therapien notwendig sind, werden diese durch die Bereitschaftspflegeeltern unterstützt. Während der Belegung stehen die Bereitschaftspflegeeltern im engen Austausch mit den Mitarbeitenden des Pflegekinderdienstes, die Ihnen beratend zur Seite stehen und den Prozess rund um die Bereitschaftspflegesituation steuern, damit sie für das Kind da sein kann. Zusätzlich gibt es monatliche Teamsitzungen der Bereitschaftspflegeeltern mit den Fachkräften des Pflegekinderdienstes, Fortbildungsangebote und ein jährliches Seminarwochenende.
Vergütung durch
- eine monatliche Grundpauschale
- einen Tagespflegesatz pro Kind bei Aufnahme
- ein Honorar für den Bereitschaftsdienst
- Zuschüsse für die Altersvorsorge
Was sollen Bereitschaftspflegeeltern mitbringen?
- Verständnis für die Situation des Kindes
- Ein Gespür für die richtige Nähe und Distanz, um Kindern den Raum und die Zeit zu geben, die sie benötigen
- Zuwendung und Geduld im Umgang mit dem Kind und der aktuellen Situation
- Eine Offenheit den leiblichen Eltern gegenüber
- Ein hohes Maß an Reflexionsfähigkeit und Belastbarkeit
- Eine hohe Flexibilität in der Alltagsgestaltung
- Die Bereitschaft der engen Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und Fachstellen
Sie können sich vorstellen Pflegefamilie zu werden?
Weitere Informationen gibt es hier
www.karlsruhe.de/pda
Wer Interesse an einer Pflegestelle in Karlsruhe hat, kann am 28. Februar zum kostenlosen Informationsabend kommen.
Einfach anmelden unter pda@sjb.karlsruhe.de
Texte: Stadt Karlsruhe - Sozial- und Jugendbehörde