Ausgegeben wurden und werden Glücksspiellizenzen aber von unterschiedlichen Institutionen aus verschiedenen Ländern. Es existieren demnach verschiedene Lizenzen, für deren Erwerb wiederum unterschiedliche Bedingungen aufgestellt werden.
In Deutschland schloss man sich der Meinung, dass jene Glücksspiellizenzen trotz EU-Beschluss nicht berechtigen, legal auf dem deutschen Online-Glücksspielmarkt tätig zu sein. Dies vor allem ist Grund, weswegen der deutsche Glücksspielschwarzmarkt riesig ist bzw. viele Unternehmen in der vielzitierten rechtlichen Grauzone operierten.
Illegal, rechtliche Grauzone oder legal? Seit Jahren gibt es viele verschiedene Meinungen über die Legalität von Online-Casinos mit gültiger internationaler Spiellizenz.
Denn auch Online-Casino-Anbieter, die ganz offiziell über eine gültige Glücksspiellizenz aus einem anderen Land verfügten, werden zum Schwarzmarkt gezählt – selbst dann, wenn es sich um einen seriösen Anbieter handeln sollte, der ansonsten nach geltendem Recht handelt.
Zukünftig soll es in Deutschland aber trotz vieler legitimer Glücksspiellizenzen aus dem Ausland eine unabhängige deutsche Lizenz geben, die dann aber ausschließlich dazu berechtigt, auf dem deutschen Online-Glücksspielmarkt zu agieren. In welchen Punkten sich diese sodann von anderen Lizenzen unterscheidet, ist zum aktuellen Zeitpunkt nicht im Detail geklärt.
- Testkriterium 6: nachweisliche Maßnahmen für präventiven und nachhaltigen Spielerschutz
Wie mittlerweile bekannt wurde, wird es in Deutschland nicht nur eine zentrale Sperrdatei für auffällige oder vom Glücksspiel ausgeschlossene Spieler geben, sondern ferner ist die Gründung einer nationalen und bundesweit zuständigen deutschen Glücksspielbehörde geplant, die hauptsächlich mit der Überwachung und Regulierung des deutschen Glücksspiels beauftragt sein soll.
Die konkrete Ausgestaltung, auch hinsichtlich des Kompetenzbereichs, einer solchen Bundesbehörde ist bislang noch nicht einmal ansatzweise beschlossen, trotzdem dürfte klar sein, dass das Hauptaugenmerk dieser Behörde darauf liegen wird, den praktisch umgesetzten Spielerschutz einzeln in jedem Online-Casino zu überwachen – und regelmäßig zu kontrollieren, Verstöße womöglich sogar zu sanktionieren.
Bereits jetzt steht fest, dass ein zentraler Prüfstein das geforderte Frühwarnsystem sein wird. Hierunter ist laut Glücksspielvertrag ein „automatisiertes System“ zu verstehen, mit dessen Hilfe frühzeitig auffällige bzw. suchtgefährdete Spieler identifiziert werden können.
Die große Herausforderung wird aber vielmehr sein, ein solches System überhaupt zu entwickeln. Denn welche Maßnahmen konkret zu ergreifen sind, auf welche Art jene Spieler erkannt werden und welche technischen Werkzeuge zu diesem Zweck eingesetzt werden, überantwortet das neue Gesetz dem Online-Casino-Anbieter.
„Unter Prävention versteht die Gesundheitswissenschaft, jegliche Handlungsmaßnahme, die dem Aufkommen unerwünschter psychischer oder physischer Zustände entgegenwirkt bzw. sie im vornherein abwendet.‘ Prävention im Glücksspielbereich zielt darauf ab, Problemen vorzubeugen, die durch das Spielen verursacht werden, eine gesunde Einstellung gegenüber dem Glücksspiel und dem Spielverhalten zu fördern, und gefährdete Personengruppen zu schützen. Je nach Zeitpunkt des Eingreifens wird zwischen primärer, sekundärer und tertiärer Prävention unterschieden. Unter primärer Prävention wird eine auf die Zukunft gerichtete Suchtvorbeugung verstanden […]. Sekundärpräventive Maßnahmen versuchen, Spieler frühzeitig zu einer Änderung ihres Verhaltens zu motivieren. […] Die tertiäre Prävention richtet ihr Augenmerk auf pathologische Spieler sowie auf solche, die abstinent geworden oder genesen sind. Die Maßnahmen sollen eine Stabilisierung des Zustands der betroffenen Personen herbeiführen […].“
- Bericht über das Forschungsvorhaben „Bedeutung verschiedener Formen des Glücksspiels für die Entwicklung eines pathologischen Spielverhaltens“
- Testkriterium 7: technisch und datenschutzrechtlich einwandfrei aufgebaute Webseite
Das Internet ist zwar ein eigenständiges Medium, für manchen womöglich gar eine Art autarke Parallelwelt, ein rechtsfreier Raum allerdings keinesfalls. Somit gelten auch allgemeine bzw. branchen- sowie leistungsunabhängige Gesetze für alle Online-Akteure, dazu zählen eben auch Online-Casinos oder konkreter: deren Webseiten.
Rechtskonformität lässt sich also noch vor wichtigen Rechtsvorgaben, die speziell für Online-Glücksspielunternehmen aufgestellt werden, an anderen, allgemeingültigen Vorschriften feststellen. Geltendem Recht entsprechende Webseiten seriöser Online-Casinos müssen wie alle anderen auf drei Säulen fußen:
- Impressum: Das Impressum wird oft auch als Anbieterkennzeichnung betitelt und gilt als medienrechtliche Pflichtangabe für Webseiten. Sie folgt dem Grundsatz der Transparenz und klärt auf, welche Person oder welches Unternehmen sich für alle Inhalte und Dienste der Webseite verantwortlich zeichnet.
- Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB): AGB sind de facto nichts anderes als die Vertragsbedingungen, die für jedwede Art einer Geschäftsbeziehung zwischen Anbieter und Verbraucher gelten. Daher sind diese zwar sehr individuell gestaltet, müssen aber zahlreiche Anforderungen erfüllen, um rechtskräftig zu sein.
- Datenschutzerklärung / Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO): Datenschutzhinweise sind spätestens seit Inkrafttreten der DSGVO ein Muss. Vor allem sollen Besuchern hier Auskünfte erteilt werden, in welchem Maß, auf welche Art und Weise, zu welchem Zweck und mit welcher Verwendungsabsicht personenbezogene Daten erhoben werden.
Online-Glücksspiel wird gesellschaftsfähig, oder?
Auch wenn es als Klischee gilt, dass sich Männer mehr als Frauen für Technik begeistern können, was das mobile Spielen im Online-Casino über App auf dem Smartphone oder Tablet anbelangt, sind Männer wesentlich häufiger aktiv als ihr geschlechtliches Gegenüber.
Bislang genoss Online-Glücksspiel aber eher einen schlechten Ruf, auch wenn sich fast jeder für ein stationäres schillerndes Casino begeistern kann. Wer wollte nicht schon immer nach Las Vegas?
Mit den kommenden Regeländerungen und neuen Gesetzen könnte digitales Glücksspiel und somit auch das Online-Casino im Allgemeinen sozusagen salonfähig werden. Zumindest dürfte es künftig nur noch wenige illegale Anbieter geben. Angesichts der neuen rechtlichen Anforderungen ist dies aber auch kein Wunder. Bald heißt es also: Um das beste Online-Casino zu finden, sind nicht mehr nur Freispiele, Bonus oder andere klassische Kriterien heranzuziehen, sondern zahlreiche andere Aspekte, vor allem in puncto Sicherheit.