Leopoldina: Schulen bald wieder geöffnet?
Halle (dpa/ass) Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina empfiehlt unter bestimmten Voraussetzungen sobald wie möglich wieder bestimmte Schulen zu öffnen. Zuerst Grundschulen und dann schrittweise die Sekundarstufe I. In der am Montag veröffentlichten Stellungnahme der Wissenschaftler heißt es unter anderem zu den Voraussetzungen, die Infektionen müssten auf niedrigem Niveau stabilisiert und die bekannten Hygieneregeln eingehalten werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte die Studie der Leopoldina als "sehr wichtig" für das weitere Vorgehen bezeichnet. Am Mittwoch beraten sich Bund und Länder.
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Finden die Abschlussprüfungen statt?
Wegen der Coronapandemie sind die Schulen seit dem 17. März geschlossen. Bisher ist vorgesehen, dass die Prüfungen im Südwesten ab dem 18. Mai durchgeführt werden. Bund und Länder beraten sich am Mittwoch wie es für die Schulen weitergehen soll. Unter anderem soll auch geklärt werden, ob die Prüfungen stattfinden werden. Der Landesschülerbeirat dringt darauf, nur noch Gesundheitsexperten darüber entscheiden zu lassen. "Sollten die Gesundheitsbehörden und das Robert Koch-Institut dies aufgrund des Infektionsschutzes für unzumutbar einstufen, können die Abschlussprüfungen nicht stattfinden", teilte der Vorsitzende des Landesschülerbeirats Baden-Württemberg, Leandro Cerqueira Karst, am Montag in Stuttgart mit.
Kombilösung
Für die Abschlussprüfungen schlugen die Schülervertreter eine Kombi-Lösung vor: Schüler bekommen basierend auf den bisher erbrachten Leistungen eine Abschlussnote. Für den Fall, dass Schüler zwischen zwei Noten stehen, sollte im Zweifel zugunsten der Prüflinge entschieden werden. Schüler, die ausdrücklich die Möglichkeit haben wollen, eine Prüfung abzulegen, sollen diese zu einem späteren Zeitpunkt bekommen.
Keine Klausuren von zu Hause
Sollte der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden, ist es aus Sicht des Schülerbeirats unmöglich, dass Klausuren und Klassenarbeiten über die zu Hause erarbeiteten Inhalte geschrieben werden. Die digitalen Möglichkeiten stünden nicht jedem Schüler in gleicher Form zur Verfügung. In vielen Haushalten gebe es keine oder unzureichend Computer und Co. An dieser Stelle sollten auch Möglichkeiten von Leihgeräten als Übergangslösung geprüft werden.