Baden-Württemberg (dpa/dk) – Gerade am Mittag gleichen die Straßen vor unseren Schulen einem langen Stau – sogenannte Elterntaxis sind vielen Schulen und Kommunen schon lange ein Dorn im Auge. Doch jetzt könnte eine Lösung her – der baden-württembergische Verkehrsausschuss hat über das Problem diskutiert.
Der Verkehrsausschuss des baden-württembergischen Landtags hat sich am Donnerstag, 3. Juli 2025, mit verschiedenen verkehrspolitischen Themen befasst. Im Mittelpunkt stand dabei die Diskussion um sogenannte Schulstraßen und Schulzonen. Diese sollen künftig für mehr Sicherheit vor Schulen sorgen und das morgendliche Verkehrschaos durch sogenannte Elterntaxis eindämmen.
Die Grünen hatten das Thema in den Ausschuss eingebracht. Laut Verkehrsministerium führe der intensive Hol- und Bringverkehr zu „unübersichtlichen und oft gefährlichen Situationen“, besonders für Kinder, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Schule kommen. Schulzonen, in denen Autos teilweise oder ganz ausgesperrt sind, könnten laut Ministerium „Platz zum sicheren Ankommen schaffen“.
Beispiele aus dem europäischen Ausland wie Paris, wo bereits rund 200 Straßen rund um Schulen für den Autoverkehr gesperrt sind, sollen als Vorbild dienen. Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) kündigte an, bald einen Erlass zur Einführung solcher Zonen vorzulegen und sich auch auf Bundesebene für passende Änderungen im Straßenverkehrsrecht einzusetzen.
Grundsätzlich liegt die Entscheidung für eine Schulstraße bei den Behörden in den entsprechenden Kommunen. Das Land steht aber grundsätzlich hinter der Einführung entsprechender Straßen. In einer Stellungnahme betont das Landes-Verkehrsministerium:
Die Landesregierung hat sich mit dem interministeriellen Programm „MOVERS – Aktiv zur Schule“ das Ziel gesetzt, die Zahl der Schulwegunfälle bis zum Jahr 2030 um 30 Prozent gegenüber dem Jahr 2020 zu reduzieren. Gleichzeitig soll sich der Anteil der selbstaktiv zurückgelegten Schulwege von 46 Prozent im Jahr 2017 auf 60 Prozent im Jahr 2030 erhöhen. Die Zahl der Elterntaxis soll im selben Zeitraum von 17 Prozent im Jahr 2017 halbiert werden.