Kickboxerin Jenny Dahlström räumt einen Titel nach dem anderen ab

05. Dezember 2021 , 12:01 Uhr

Karlsruhe (lk) – Jeden Sonntag trifft Martin Wacker prominente Persönlichkeiten aus der Region. Diesmal war die Kickbox-Weltmeisterin Jenny Dahlström aus Lauf bei Bühl zu Gast. Der Name Dahlström kommt eigentlich aus dem Schwedischen; sie und ihre Eltern sind aber die einzigen mit diesem außergewöhnlichen Namen in der Region. Jenny hat schon viele Meisterschaften und Titel im Kickboxen erkämpft. Ein sehr vielseitiger Sport – auf was es ankommt, wie Jenny zu der Sportart kam und wie sie es geschafft hat, so erfolgreich zu sein, hat sie uns erzählt.

Saubere, präzise und schnelle Technik

Jenny Dahlström aus Lauf bei Bühl ist eigentlich Ingenieurin – außerdem Doppel-Weltmeisterin, dreifache Europameisterin und jetzt auch noch frischgebackene Deutsche Meisterin im Kickboxen. „Nach fast zwei Jahren Corona-Pause, war es sehr aufregend wieder im Ring zu stehen. Aber auf der Matte kommt die Routine doch recht schnell zurück“, grinst das Kraftpaket. Jenny kämpft in der Klasse Damen Plus 66 Kilo Pointfighting. „Das ist der Punkt-Stopp-Kampf. Nach jedem Treffer wird der Kampf kurz unterbrochen.“ Dabei komme es vor allem auf eine saubere, präzise und schnelle Technik sowie eine gute Taktik an. Während des Kampfes tragen die Sportler grundsätzlich einen Kopfschutz, Mundschutz, Fuß- und Schienbeinschutz sowie Brust- oder Tiefschutz.

Von Taekwondo zum Kickboxen

Mit Kampfsport hat Jenny bereits früh angefangen. „Eingestiegen bin ich mit 6 oder 7 Jahren mit Taekwondo. Also eher eine klassische Kampfkunst. Nach fünf Jahren hab ich aufgehört und hab zwischenzeitlich Tennis und Basketball gespielt oder bin Einrad gefahren.“ Nach dem Abitur sei sie dann wieder ins Taekwondo eingestiegen und über eine Freundin recht schnell beim Kickboxen gelandet. „Seitdem habe ich sehr wenige Trainings verpasst.“ Ihr Ziel sei es gewesen, den Sport etwas „leistungsorientierter“ zu betreiben. Daraus resultierten dann die zahlreichen Meisterschaften und Titel. Momentan freut sich Jenny auf die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr in Kanada: „Ein schönes, großes Land. Da gibt es bestimmt viel zu entdecken.“

Verbindung zu Schweden und Südafrika

Der Nachname Dahlström geht auf die schwedischen Vorfahren von Jenny zurück. „Wir haben sogar einen Stammbaum. Der geht zurück bis ins 15./16. Jahrhundert.“ Verbunden fühlt sich die Badenerin aber auch mit Südafrika. „Mein Opa hat dort sehr lange gelebt und wir haben immer noch Verwandtschaft dort.“ Groß geworden ist Jenny jedoch in Haueneberstein, einem Stadtteil von Baden-Baden. Beruflich ist sie bei Hauraton in Rastatt angekommen. Für ihre Kämpfe in der ganzen Welt bekomme sie dort viel Verständnis und Unterstützung. „Da wird mir gerne von meinen Chefs oder Kollegen mal ein Tag Urlaub für Wettkämpfe eingeräumt.“ Allgemein zählt Kickboxen aber als Randsportart und wird leider gar nicht gefördert.

Permanente Suche nach Sponsoren

Jenny muss ihre gesamte Ausstattung, wie Trainingskleidung, Nahrungsergänzungsmittel oder auch Flüge zu Turnieren und Wettkämpfen komplett selbst bezahlen. „Gerade wenn ich vor einer Meisterschaft jeden Tag trainiere, dann ist der Verschleiß besonders hoch.“ Immerhin könne sie im Fitnessstudio in Bühl und Ottersweier kostenlos trainieren. „Den ein oder anderen Euro gibt es auch mal vom Verein. Aber größtenteils decken wir Sportler alles selber.“ Darum sucht Jenny permanent nach neuen Sponsoren. Die Unterstützung von Freund und Familie kommt von zu Hause. „Mein Freund war einmal auf einem Turnier dabei, aber das lief katastrophal für mich. Da stand ich zu sehr unter dem Druck, jetzt etwas beweisen zu müssen. Ich brauche da einfach meinen Tunnel.“

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